Papst Benedikt XVI: Türkeibesuch im Jahr 2006!

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Kirsty1
00giovedì 9 febbraio 2006 21:01
09. Februar 2006, 14:15


Papst Benedikt XVI. reist im November in die Türkei



Der Vatikan hat den Termin bestätigt: 28. bis 30. November 2006 - Damit steht fest, dass der Papst in diesem Jahr zumindest vier Auslandsreisen durchführen wird

Vatikan (www.kath.net)
Die geplante Reise von Papst Benedikt XVI. in die Türkei ist fix. Vatikan-Sprecher Joaquìn Navarro-Valls hat am Donnerstag bestätigt, dass der Papst Benedikt XVI. die offizielle Einladung durch den türkischen Präsident Ahmet Necdet Sezer angenommen hat. Die Reise wird vom 28. bis 30. November stattfinden. Damit wird der Papst 2006 zumindest vier Auslandsreisen vornehmen: Im Mai nach Polen, im Juli nach Spanien, im September nach Deutschland und im November in die Türkei.



www.kath.net/detail.php?id=12790




Damit wird der Papst 2006 zumindest vier Auslandsreisen vornehmen: Im Mai nach Polen, im Juli nach Spanien, im September nach Deutschland und im November in die Türkei.




Ich muß sagen, das ich das ganz schön heftig finde!

Kirsty1
00giovedì 16 febbraio 2006 11:58
16/02/2006 11.52.19



Die Türkei, der Papst... und ein Mord



Vor einer Woche ist in der Türkei zum ersten Mal seit Jahrzehnten ein Priester ermordet worden - und nur wenige Tage später nahm Papst Benedikt eine Einladung in die Türkei an. Eine heikle Reise wird das, findet der missio-Menschenrechtsexperte Otmar Oehring, ein ausgewiesener Türkei-Kenner. Von einem Papstbesuch in Trabzon, wie ihn sich der dort erschossene italienische Priester gewünscht hatte, hält Oehring nichts: Dazu habe es zuviele "nicht hilfreiche Äußerungen" auch von Kardinälen nach dem Mord an Pfarrer Santoro gegeben. Auch von einem Besuch Benedikts XVI. in der Hagia Sophia von Istanbul rät Oehring eher ab. Hier ist unser Interview mit Otmar Oehring - ausgehend zunächst vom Streit um die Mohammed, Karikaturen.



www.oecumene.radiovaticana.org/ted/index.asp



....hm....also sind wir nicht die Einzgsten, denen bei dieser Reise, nicht ganz wohl ist!
Kirsty1
00lunedì 20 febbraio 2006 19:31
Publikationsdatum: 2006-02-17

Kardinal Kasper: Türkeibesuch des Papstes ist eine Feuerprobe


ROM, 17. Februar 2006 (Zenit.org).- Den Besuch Benedikts XVI. in der Türkei, der für November geplant ist, hat Walter Kardinal Kasper, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, vor kurzem als Feuerprobe für die muslimisch-christlichen Beziehungen bezeichnet.

In diesem Sinn äußerte sich der deutsche Kurienkardinal, als er in Porto Alegre (Brasilien) über den in der Türkei ermordeten italienischen Priester Andrea Santoro sprach. Auch für die Türkei sei dieser tragische Vorfall des 5. Februar "ein Schock" gewesen, der allerdings dazu beitragen könne, dass sich dieses Land dem Christentum gegenüber ein wenig öffnet, erklärte der Kardinal, der in Brasilien an den Sitzungen der neunten Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen teilnimmt. Nach einem Bericht von "Associated Press" sagte er außerdem, dass der Heilige Vater seine Pastoralreise nach Istanbul zum Anlass nehmen könnte, um die türkische Regierung zu ermutigen, die bestehenden Restriktionen für christliche Kirchen und Schulen zu lockern oder ganz aufzuheben.



www.zenit.org/german/
Kirsty1
00sabato 18 marzo 2006 19:42
18. März 2006 17:30

Prostitution oder Passionsspiel?



Wenige Monate vor dem Papstbesuch in Istanbul gibt es in der Türkei besorgniserregende Überfalle auf Geistliche und noch bedenklichere Berichte darüber in den Medien.Links oben: Kathedrale St. Antonius in Mersin
Rechts: P. Hanri Leylek(kreuz.net, Mersin) Der jüngste Vorfall ereignete sich am vergangenen Samstag um 19.00 in der katholischen Pfarrei der türkischen Stadt Mersin.

Die Stadt Mersin befindet sich im Süden der Türkei an der Mittelmeerküste.

Die Pfarrei wird von Kapuziner betreut, die in einem Konvent leben, der direkt an die Pfarrei angeschlossenen ist.

„Wir übten mit den Jugendlichen im Saal des Konventes für ein Passionsspiel“, schrieb der Pfarrer, Pater Hanri Leylek, in einem Bericht für den Nachrichtendienst ‘AsiaNews’.

„Da erschien ein etwa 22jähriger Bursche an der Eingangstüre zum Saal und mischte sich unter die Pfarrjugend. Dann drängte er sich nach vorne.“

Im Saal befanden sich etwa 25 Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren.

„Einer der Burschen rief mich und erklärte, daß es einen Fremden gab, der Schwierigkeiten machte und mit einem Priester reden wollte“, erklärt der Geistliche.

Pater Leylek verließ daraufhin den Saal und begann mit dem Fremden im Korridor zu sprechen:

„Als ich bemerkte, daß er unzusammenhängende Dinge von sich gab und Drohungen aussprach, fordert ich ihn auf, wegzugehen“ – so Pater Leylek.

Der Eindringling weigerte sich und stieß noch mehr Drohungen und Verwünschungen aus.

In der Zwischenzeit waren auch die Jugendlichen in den Korridor geströmt. Die Situation war so angespannt, daß der Pater beschloß, die Polizei zu rufen.

Dazu begab er sich in eine Telefonkabine, die sich ebenfalls im Korridor befand:

„Ich nahm den Hörer ab und wählte die Nummer der Polizei. Da sah ich plötzlich, wie die Jugendlichen auseinander rannten und der fremde Bursche mit einem 80 bis 90 Zentimeter langen Kebab-Messer, das er hinter seinem Rücken versteckt hatte, auf mich zukam und mich bedrohte.“

Er habe sofort den Hörer niedergelegt und versucht, den Angreifer zu beruhigen. Es sei ihm auch gelungen aus der engen Telefonzelle herauszukommen.

In der Zwischenzeit betrat ein zweiter Kapuziner, Pater Robert, den Korridor. Der Angreifer wandte sich diesem Pater zu und bedrohte ihn. Pater Robert versuchte ebenfalls, den Angreifer zu beruhigen.

Pater Leylek: „Es gelang mir, mich aus dem Haus zu schleichen und zur Polizeistation in der Nähe der Kirche zu gehen.“

In der Zwischenzeit ließ der Angreifer von Pater Robert ab und begab sich zurück in den Saal, wohin sich die Jugendlichen geflüchtet hatten.

Er öffnete die von den Jugendlichen zugesperrte Türe, indem er mit seinem Messer deren Glasfenster zerbrach. Im Saal durchstöberte er die dort aufgehängten Jacken und stahl ein Mobiltelephon.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Jugendlichen den Saal bereits durch andere Ausgänge verlassen und sich in Zimmer und Toiletten geflüchtet.

Der Angreifer schrie und drohte weiter.

„Nach fünf Minuten kehrte ich mit drei oder vier Polizisten ins Kloster zurück“ – setzt Pater Leylek seinen Bericht fort:

„Die Vollzugsbeamten trafen den Burschen im Treppenhaus des Klosters. Er bedrohte auch die Polizisten, die versuchten, ihn zu beruhigen.“

In der Zwischenzeit erreichten Journalisten und ein Dutzend Polizisten die Szene.

Nach einem ungefähr 15minütigen Hin und Her mit der Polizei ergab sich der Messerträger schließlich. Er wurde in Gewahrsam genommen und später wieder freigelassen.

Nicht weniger bedrohlich als der Angriff ist die Art, wie türkische Medien über den Zwischenfall berichteten.

Für einige Fernsehstationen bestand die Hauptmeldung darin, daß der Bursche den Konvent betreten habe, um der Kirche vorzuwerfen, Jungen und Mädchen, die zur Kirche kommen, miteinander zu verkuppeln. Der Messerangriff wurde bei dieser Art von Berichterstattung unterschlagen.

Nach Angaben der Kapuziner gibt es in der Türkei Stimmen, die den Leuten erzählen, daß die Kirche Moslems konvertiere und eine Gefahr für sie darstelle.

So berichtete die Tageszeitung ‘Vatan’ nur einen Monat nach der Ermordung des italienischen Priesters, Don Andrea Santoro, daß dieser Dollars verteilt habe, um Jugendliche in die Kirche zu locken.

Hinter solchen Meldungen scheint ein politischer Kampf religiöser Gruppen zu stehen, die gegen den EU-Beitritt der Türkei Stimmung machen.

Bereits vor zwei Monaten war die katholische Pfarrei in Mersin Schauplatz eines Besuchs durch einen Vandalen geworden



www.kreuz.net/article.2888.html
Kirsty1
00lunedì 19 giugno 2006 17:58
19/06/2006 15.06.20



Türkei: Vor dem Papstbesuch


In fünf Monaten wird Papst Benedikt XVI. in die Türkei reisen. Dort will er am orthodoxen Andreas fest in Istanbul teilnehmen. Stefan Kempis sprach über die Papstreise mit dem Menschenrechts-Experten von Missio Deutschland, Otmar Oehring, der in der Türkei aufgewachsen ist und sie gut kennt. Erste Frage: Ist die Türkei denn auf den Papstbesuch vorbereitet?

(rv 19.06.0ß6 sk)



www.oecumene.radiovatican...CategSel=6
benedetto.fan
00mercoledì 1 novembre 2006 16:05


Christen in der Türkei vor Papstbesuch unter Druck


Berlin - Als der Bischof von Anatolien vor drei Wochen Papst Benedikt XVI. besuchte, fragte der Papst „Gibt es Probleme?“ und Padovese bejahte. Seit 2002 ist er in der Türkei tätig. Jetzt sollte er dem Papst vor dessen Türkeireise von den Konflikten zwischen Islam und Christentum berichten. Ein Priester wurde ermordet. Der Papst hörte zu, ein Buch über den Islam lag auf seinem Arbeitstisch, und anschließend sagte er: „Gut, ich komme, wir vertrauen auf Gott“. So erinnert sich der Bischof von Anatolien an sein Vorgespräch zur Papstreise. Padovese ist zurzeit auf Einladung der Kirche in Not in Deutschland. Am 28. November wird der Papst in der Türkei erwartet, bis zum 1. Dezember bleibt er.

Der Bischof von Anatolien wird ihn vom zweiten Tag seiner Reise an begleiten. Drei Hauptziele sieht er für den Papstbesuch: den Christen Mut zusprechen, die Ökumene zwischen orthodoxen und katholischen Christen voranbringen und den Dialog mit den Muslimen fördern. Der erste Punkt ist dem Bischof besonders wichtig......



hier geht's weiter: www.tagesspiegel.de/politik/archiv/21.10.2006/2848838.asp#

es ist schon erstaunlich und erschreckend zugleich, in welch kurzer zeit eine religion nahezu ausgelöscht werden kann; von 30% vor 90 jahren auf 0,2%!!!!

ich frage mich nach der regensburgwelle immer wieder, ob die gefahr(für den papst) und der nutzen(für die christen) bei dieser reise im verhältnis zueinander stehen. aber so eine frage stellt sich wohl nur eine normal sterbliche und nicht der papst. der sieht in dieser reise eine mission und vision ohne rücksicht auf leib und leben!

ciao

benedetto.fan





studiosus
00mercoledì 1 novembre 2006 18:08
Re:

Scritto da: benedetto.fan 01/11/2006 16.05


es ist schon erstaunlich und erschreckend zugleich, in welch kurzer zeit eine religion nahezu ausgelöscht werden kann; von 30% vor 90 jahren auf 0,2%!!!!

ich frage mich nach der regensburgwelle immer wieder, ob die gefahr(für den papst) und der nutzen(für die christen) bei dieser reise im verhältnis zueinander stehen. aber so eine frage stellt sich wohl nur eine normal sterbliche und nicht der papst. der sieht in dieser reise eine mission und vision ohne rücksicht auf leib und leben!

ciao

benedetto.fan









Ich denke an sich ebenso wie Du. Wie kann einer ernsthaft wollen, daß die Türkei in die EU soll, wenn sie sich nichtmal europäisch zu benehmen vermag??? Europa ist keine Frage der Grenze, sondern eine Frage der Kultur! Aber gut, das nur am Rande zu dem was ich eigentlich sagen wollte:


Der eigentliche Grund des Papsbesuches liegt ziemlich sicher in der Ökumene mit der Orthodoxie, d.h. er ist sicher eher in der ökumenischen Diplomatie zu suchen als in einem eigentlichen Staats- oder Pastoralbesuch, auch wenn dies den Rahmen bildet.

Aber es ist doch so, daß die (nicht-unierten) Orthodoxen den päpstlichen Primat bzw. das hl. Dogma der Unfahlbarkeit nicht anerkennen, und quasi "gnadenhalber" dem Papst einen Ehrenprimat zugestehen, einen "Vorsitz in der Liebe" wie es formuliert wurde einmal. Sie würden den Hl. Vater maximal als princeps inter pares anerkennen, aber niemals als obersten Richter, Gesetzgeber, Hirten etc.

Deshalb sehen es die nichtunierten Orthodoxan als eine Bedingung für einen Dialog an, daß zuerst der Papst den Patriarchen besucht, bevor in weiterer Folge der Patriarch zum Papst nach Rom geht.
Würde der Papst nicht bald nach seiner Wahl einen Besuch ankündigen (eigentlich wäre ein Besuch ja bereits für November 2005 geplant gewesen), würden die Orthodoxen das als Beleidigung und als Abbruch der Gespräche betrachten.
Der Patriarch würde nie der erste sein der zum Papst geht, weil er sich sonst unter den Papst unterordnen würde, und eine Vormachtstellung des Hl. Vaters anerkennen würde.
Es ist ein weig nach dem Motto "wenn dem Papst was daran liegt daß wir mit ihm reden, dann soll er gefälligst zu uns kommen".
Dieser Besuch also ist eher als eine ökumenisch-diplomatische Angelegenheit zu betrachten.
benedetto.fan
00venerdì 3 novembre 2006 21:05

....daß die Türkei in die EU soll, wenn sie sich nichtmal europäisch zu benehmen vermag??



wie meinst du das? was ist europäisches benehmen?


Der eigentliche Grund des Papsbesuches liegt ziemlich sicher in der Ökumene mit der Orthodoxie, d.h. er ist sicher eher in der ökumenischen Diplomatie zu suchen als in einem eigentlichen Staats- oder Pastoralbesuch, auch wenn dies den Rahmen bildet.


das ziel des besuches ist mir schon klar aber im moment nicht unbedingt wichtig. viel mehr besorgen mich die augenblicklichen demos und proteste gegen den besuch oder auch der spinner [SM=g27816] , der heute um sich geschossen hat. ich will damit nur sagen, dass ich hoffe, dass wirklich alle nur erdenklichen sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. klar, nicht jeder mag den papst, aber solche proteste weit im vorfeld, von denen wir bestimmt nur einen bruchteil mitbekommen, finde ich sehr beunruhigend, unabhängig davon, um welchen "staatsmann" es sich handelt.



*************************************************************************



meldungen wie diese findet man z.z. auf -zig seiten:




Türkei: Schüsse in Istanbul



In Istanbul hat ein Mann mit Schüssen vor dem italienischen Konsulat gegen den bevorstehenden Türkei-Besuch von Papst Benedikt protestiert. Der Mann wurde festgenommen. Verletzt wurde niemand. Ersten Ermittlungen zufolge warf der 26-Jährige seine Waffe anschließend in den Garten der italienischen Residenz. Zugleich beschimpfte er den Papst und forderte, dessen Reise in die Türkei zu annullieren. Wörtlich soll er gerufen haben: "Ich werde dem eine Kugel in den Kopf jagen, der den Propheten Mohammed einen Terroristen nennt".
Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, sagte im Gespräch mit Journalisten, der Vorfall in Istanbul sei zweifellos "verwerflich". Wörtlich meinte der Kardinal: "Mit Gewalt löst man keine Probleme, sondern schafft nur neue. Dieser Zwischenfall gefährdet jedoch keineswegs die
Türkei-Reise des Papstes. Man darf Gewalt nicht nachgeben. Es ist Aufgabe der türkischen Regierung, die öffentliche Sicherheit zu wahren".

hier geht's weiter:
www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=102078






[Modificato da benedetto.fan 03/11/2006 21.14]

studiosus
00venerdì 3 novembre 2006 21:41
Re:

Scritto da: benedetto.fan 03/11/2006 21.05

....daß die Türkei in die EU soll, wenn sie sich nichtmal europäisch zu benehmen vermag??



wie meinst du das? was ist europäisches benehmen?





[Modificato da benedetto.fan 03/11/2006 21.14]




Jaaaaaa, ich habe bei diesem Satz wirklich überlegt ob ich ihn so schreiben soll, da ja auch nicht alles "typisch europäische Benehmen" wirklich nachahmenswert ist (man bedenke nur wie sehr bzw. besser wie wenig das Leben geachtet wird, wie wenig man die Politik an Gottes Gesetzen ausrichtet etc...), aber habe ihn dann eigentlich deshalb geschrieben, um ihn nicht mit elendslangen Umschreibungen erklären zu müssen, als "Abkürzung" quasi.

Was ich in diesem Kontext meinte, war eher auf die von Dir eben angesprochenen Dinge bezogen: in Europa ist es schon ein Skandal wenn man mit einer Tomate oder einem Farbbeutel beworfen wird, es passiert auch sehr selten und wenn dann wird dies zu Recht sofort groß als Skandal und unzivilisiertes Benehmen bezeichnet. Aber das steht noch in keinster Relation zu einem Verhalten der Türkei und deren Bevölkerung: wenn Bush zu Besuch kommt, naja, dann wird mal protestiert oder eine Wand beschmiert... aber das wars dann auch schon. Aber: via Internet, Büchern etc etc zu einem Mord an einem Staatsmann oder sonst wem aufzurufen, das ist sicher ein "nicht-europäisches" Benehmen. Ich denke auch nur an den Roman der in der Türkei herausgekommen ist, und quasi eine Art "Anleitung" zu einem Papstmord ist... auch die Ehrenmorde die auch in der Türkei an der tagesordnung sind, sind nicht wirklich "typisch europäisch", die Art und Weise mit Frauen umzugehen hat auch nichts mehr zu tun mit "die Frau ist dem Manne untertan", sondern was in der Türkei (nicht nur, aber auch dort) geschieht ist eindeutig eine Geringschätzung des Weiblichen. Brennende Fahnen und Papstpuppen etc. sind auch nicht gerade europäisches Verhalten - wir sind halt schon zufriedne wenn wir mal in die Trillerpfeife pusten und das war's dann...

Es ist einfach die Mentalität der Bevölkerung eine zu verschiedene als daß man realistischer Weise von einem dauerhaft friedlichen Zusammenleben ausgehen könnte, ohne daß es weiter zu Unterwanderungen kommt. Ich möchte nicht den Tag erleben, an dem die Türkei das erste Mal die EU Ratspräsidentschaft übernimmt... und auch deren Abstimmungsverhalten in religiösen Fragen ist leicht vorherzusehen (was jetzt nicht heißt daß alle anderen Länder richtig abstimmen würden)
Jil
00domenica 5 novembre 2006 12:22
Papst trifft nicht mit Erdogan zusammen
Der Apostolische Vikar für Anatolien beklagt „verpasste Chance“
DT vom 04.11.2006


Rom (DT/KNA) Papst Benedikt XVI. wird bei seinem Türkei-Besuch Ende November nicht mit Regierungschef Recep Tayyip Erdogan zusammentreffen. Das bestätigte die türkische Botschaft in Italien am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Eine Begegnung sei „physisch unmöglich“, weil sich Erdogan zur gleichen Zeit am Nato-Gipfel im lettischen Riga teilnehme, sagte Botschaftssprecher, Suha Bacanakgil. Dieser Termin habe schon vor dem Papstbesuch festgestanden. Bei einer möglichen Italienreise Erdogans sei jedoch eine Visite im Vatikan „auf jeden Fall vorstellbar“...........

Der türkische Ministerpräsident habe versucht, ein Gespräch mit dem Papst zu ermöglichen, den Termin aber nicht garantieren können. Im Fall der Abwesenheit Erdogans werde ihn der Vize-Ministerpräsident vertreten........

www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?ID=27639


Im Fall der Abwesenheit Erdogans werde ihn der Vize-Ministerpräsident vertreten.



Warum vertritt ihn der Vize-Ministerpräsident denn nicht beim Nato-Gipfel in Riga?

Ich muß gestehen, die Gedanken und Gefühle, die beim Lesen dieses Artikels und ähnlicher Berichte der letzten Wochen an mir zehren, sind nicht sehr christlich.
Jil
00domenica 26 novembre 2006 17:51
Papstbesuch
Türkischer Abgeordneter nennt Papst "Faschisten-Kreuzfahrer"

Im Vorfeld des Papst-Besuches in der Türkei häufen sich die kritischen Stimmen aus Ankara. Während die politische Führung Benedikt ignorieren will, stellen sich Abgeordnete der regierenden AKP klar gegen den "dummen und hinterhältigen" Besucher. (24.11.2006, 12:06 Uhr)
Istanbul - Traditionelle türkische Gastfreundschaft sieht anders aus. "Der Papst soll nicht kommen", sagt Ibrahim Hakki Askar, ein Parlamentsabgeordneter der islamisch geprägten Regierungspartei AKP. "Dumm und hinterhältig" sei Benedikt XVI., sagt die islamistische Partei SP, die an diesem Sonntag gegen den Papst demonstrieren will. Der Papst sei ein "deutscher Kreuzfahrer-Faschist", verkündet die rechtsgerichtete Partei BBP. Nicht nur die Regensburger Rede Benedikts, die in der islamischen Welt als Beleidigung aufgefasst wurde, sorgt im Vorfeld des am Dienstag beginnenden Besuches für Verstimmung. Die Papstreise ist in der Türkei kurz vor dem wichtigen Wahljahr 2007 zu einem Thema der Innenpolitik geworden. Der dritte Besuch eines Papstes in der Türkei dürfte deshalb zum bisher schwierigsten werden.

www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/papstbesuch-tuerkei/8...

Ein Land demontiert sich selbst. Die Türkei und der Islam zeigen sich von ihrer schlimmsten Seite und zeigen deutlich: von einem zivilisierten Staat ist dieses Land noch Lichtjahre entfernt.
benedetto.fan
00lunedì 27 novembre 2006 23:38


Der Papst ist in der Türkei willkommen – jetzt doch


Istanbul - Ein kleines Wunder hat sich kurz vor Beginn des Türkeibesuchs von Papst Benedikt XVI. in einer Gasse in Istanbul zugetragen. Fast über Nacht sprossen Bäumchen aus dem Pflaster, um das enge Sträßchen in der Innenstadt zu säumen; die grauen Häuserfassaden erstrahlen plötzlich in frischen Farben, der Asphalt ist sauber gefegt. Wie die Heinzelmännchen erschienen städtische Arbeiter in der Papst-Roncalli-Gasse, um die Straße vor der vatikanischen Vertretung besuchsfein zu machen für den Papst. Nach wochenlangen Querelen versucht die Türkei, das Ruder herumzureißen und den Besuch zu einem Erfolg zu machen. Im allerletzten Moment ist den Türken klar geworden, dass es etwas noch Schlimmeres gibt als einen Papst-Besuch: einen verunglückten Papst-Besuch.

„Besuche wie dieser sind wichtige Schritte zu einer Allianz der Kulturen“, wirbt Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan jetzt für die Visite, der er bisher eher zurückhaltend entgegensah. Statt eilig zum Nato-Gipfel nach Riga abzureisen, will Erdogan den Papst jetzt schon bei dessen Ankunft am Dienstag in Ankara am Flughafen begrüßen. Den Gegnern der päpstlichen Visite fährt der Ministerpräsident unwirsch über den Mund: „Was soll denn dieses Geschrei, der Papst solle nicht kommen? Natürlich soll er kommen!“ Mit den Protesten wollten „marginale Gruppen“ ihre politischen Süppchen kochen, kritisiert Erdogan. „Wir werden dem Besucher alle erdenkliche Gastfreundschaft erweisen.“

Auch Erdogans Stellvertreter beeilten sich plötzlich, den Papst willkommen zu heißen. „Wir begreifen diesen Besuch als Chance“, versicherte Außenminister und Vizeministerpräsident Abdullah Gül. Leider versuchten manche Kreise, aus dem Papst-Besuch politisches Kapital zu schlagen, was die Regierung missbillige. Die Türkei sei in Wirklichkeit aber ein tolerantes Land. Als „nützlichen Beitrag“ zur Verständigung zwischen den Religionen begrüßte Vizeministerpräsident Abdüllatif Sener die päpstliche Visite. Und sogar Oppositionsführer Deniz Baykal pflichtete der Regierung in diesem Punkt bei: Die Augen der Welt seien in den nächsten Tagen auf die Türkei gerichtet, mahnte er. Bei aller Kritik am Papst sei es Zeit, bei den Protesten eine Pause einzulegen.

Wie die Politiker, so auch die Presse. Nach tagelangen Sensationsberichten über die angeblich bevorstehende christliche Missionierung des Nahen Ostens schwenkten zumindest die bürgerlichen Zeitungen jetzt auf den Kurs der Ruhe, Ordnung und Toleranz ein. Die Türkei riskiere eine „PR-Katastrophe“, wenn sie den Papst nicht gebührend empfange, warnte die liberale Tageszeitung „Milliyet“ am Montag: „Wir müssen unsere Gastfreundschaft unter Beweis stellen.“

Erleichterung macht sich auch darüber breit, dass die vollmundig angekündigte Kundgebung der Papst-Gegner am Wochenende zum Flop geriet. „Eine Million haben sie angekündigt, 20 000 sind gekommen“, spottete die Zeitung „Hürriyet“. Mit dieser Blamage haben sich die islamistischen und nationalistischen Gegner des Papst-Besuches erst einmal ins Abseits manövriert.Susanne Güsten


archiv.tagesspiegel.de/drucken.php?link=archiv/28.11.2006/292...

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na bitte, geht doch, anders wär's nämlich schlecht.

und als guter schutzengel des papstes hat kommandant mäder sicher eine schußsichere weste für ihn geordert!

leute, ich weiß nicht, woher ich meinen optimismus nehme, aber ich glaube fest daran, dass papa gesund wieder nach hause kommt.
immerhin will die türkei der EU beitreten, dann können die türken sich nicht mal erlauben, die luft aus dem papamobil rauszulassen, denn schon dann hätten sie ein problem!


ciao

benedetto.fan




[Modificato da benedetto.fan 27/11/2006 23.41]

benevolens
00lunedì 27 novembre 2006 23:49
Ich denke, die türkische Regierung ist sich nun plötzlich bewusst geworden, dass das ganze 'Vorgeplänkel' (milde ausgedrückt) um den Papst-Besuch ihrem Land enormen Schaden zugefügt hat. Dies natürlich vor allem im Hinlick auf einen allfälligen EU-Beitritt. Nachdem ja heute auch die Beitritts-Verhandlungen am türkischen Widerstand gegen Zypern vorerst gescheitert und bis auf weiteres auf Eis gelegt worden sind, bietet das Land insgesamt alles andere als einen auch nur annähernd EU-kompatiblen Eindruck. Da denkt man sich seitens der türkischen Regierung wohl, man könne mit der Kehrtwende in letzter Minute (sprich: der Papst ist nun doch willkommen) vielleicht noch einige Sympathien zurückgewinnen. [SM=g27812] [SM=g27812] [SM=g27812]
benedetto.fan
00lunedì 27 novembre 2006 23:58

Ich denke, die türkische Regierung ist sich nun plötzlich bewusst geworden, dass das ganze 'Vorgeplänkel' (milde ausgedrückt) um den Papst-Besuch ihrem Land enormen Schaden zugefügt hat. Dies natürlich vor allem im Hinlick auf einen allfälligen EU-Beitritt. Nachdem ja heute auch die Beitritts-Verhandlungen am türkischen Widerstand gegen Zypern vorerst gescheitert und bis auf weiteres auf Eis gelegt worden sind, bietet das Land insgesamt alles andere als einen auch nur annähernd EU-kompatiblen Eindruck. Da denkt man sich seitens der türkischen Regierung wohl, man könne mit der Kehrtwende in letzter Minute (sprich: der Papst ist nun doch willkommen) vielleicht noch einige Sympathien zurückgewinnen.



das sehe ich auch so, aber diese "überlegungen" hätten sie mal eher anstellen sollen. ich denke auch, dass die demos, zu denen weitaus weniger menschen kamen als sie ursprünglich dachten und hofften, ihnen einen zusätzlichen dämpfer gegeben haben. die relativ geringe teilnahme spiegelt ja auch eine meinung wieder.
letztendlich ist aber nur eines im augenblick wichtig: dass papa gesund wieder nach hause kommt!






Sue27
00martedì 28 novembre 2006 11:31
Ihr mögt mit allem Recht haben, was ihr über den angeblichen Sinneswandel in der Türkei schreibt.
Trotzdem empfinde ich die plötzliche Zusage Erdogans als eine fast noch größere Demütigung für den Papst als seine vorherige Absage. Der Heilige Vater ist doch kein Spielball!

Wie auch immer, ich wollte eigentlich nur kurz sagen, dass Phoenix heute ab 12.45 Uhr live vom Papst-Besuch in der Türkei berichtet. Wenigstens ein Sender!

Liebe Grüße
Sue
Jil
00martedì 28 novembre 2006 18:11
Re:

Scritto da: benevolens 27/11/2006 23.49
Ich denke, die türkische Regierung ist sich nun plötzlich bewusst geworden, dass das ganze 'Vorgeplänkel' (milde ausgedrückt) um den Papst-Besuch ihrem Land enormen Schaden zugefügt hat. Dies natürlich vor allem im Hinlick auf einen allfälligen EU-Beitritt. Nachdem ja heute auch die Beitritts-Verhandlungen am türkischen Widerstand gegen Zypern vorerst gescheitert und bis auf weiteres auf Eis gelegt worden sind, bietet das Land insgesamt alles andere als einen auch nur annähernd EU-kompatiblen Eindruck. Da denkt man sich seitens der türkischen Regierung wohl, man könne mit der Kehrtwende in letzter Minute (sprich: der Papst ist nun doch willkommen) vielleicht noch einige Sympathien zurückgewinnen. [SM=g27812] [SM=g27812] [SM=g27812]



Dem ist nichts hinzuzufügen. Wenn man die Bilder sieht, wird einem fast übel, soviel Feindseligkeit scheint dort in der Luft zu liegen.
Die Türkei ist auf dem direkten Weg zurück ins Mittelalter, und das positive Image, das sie vielleicht bei einem Großteil der Deutschen hatte, wird jetzt so langsam anfangen zu bröckeln.

Auch der Schaden für den Tourismus ist nicht abzusehen. Wer würde sich in so einer Umgebung schon gerne an den Strand legen, nur weil es billig ist.

Ich bin so froh, wenn der Papst wieder in Rom ist und ich fühle auch mit den verfolgten Christen in der Türkei und werde für sie beten.


Sue,
danke für den Tipp.

Sue27
00mercoledì 29 novembre 2006 09:51
Du hast Recht, Jil.

Im Moment muss ich mich wirklich dazu zwingen, das Gute in einigen Menschen zu sehen! Die Türkei ist eigentlich ein gastfreundliches Land, aber was sie sich in den letzten Wochen geleistet haben, ist wirklich unglaublich. Und diesem Präsidenten für Religiöse Angelegenheiten fällt gestern nichts Besseres ein, als dem Westen eine Islamophobie vorzuwerfen! Ich hab gedacht, ich hör nicht richtig!

Phoenix überträgt übrigens wieder ab ca. 11 Uhr aus Ephesus.

Liebe Grüße
Sue
xyry@
00giovedì 30 novembre 2006 09:52
Bayern3 sendet täglich ab ca. 11Uhr [SM=x40790]
benedetto.fan
00giovedì 30 novembre 2006 14:53

......und für alle, die früh feierabend haben oder heute gar nicht arbeiten müssen, ist die übertragung von k-tv bestimmt interessant






ciao

benedetto.fan


@xyry: herzlich willkommen im club und allzeit eine schöne ratzi-zeit![/



[Modificato da benedetto.fan 30/11/2006 14.58]

Jil
00giovedì 30 novembre 2006 19:34
Ich habe mir jetzt einige Bilder vom Papstbesuch angesehen, und ich muß mir immer wieder sagen, daß unser Papst diese Reise für die verfolgten Christen in der Türkei unternimmt. Für diese ist die Aufmerksamkeit und Anerkennung sehr wichtig. Darum muß er für ein gutes Klima sorgen, obwohl jeder normal denkende Mensch weiß, von welcher Seite aus Hass, Angriffe und Intoleranz kommen.

Man kann es unserem Papst gar nicht hoch genug anrechnen, daß er diesen schweren Weg gegangen ist, und es wird Zeit, daß wir uns nicht mehr von der Türkei und dem Islam auf der Nase herumtanzen lassen.

Etwas mehr Selbstbewußtsein bitte!

Xyry,
auch von mir ein herzliches WILLKOMMEN. Ich hoffe, du schauest jetzt öfter bei uns vorbei.
benevolens
00venerdì 1 dicembre 2006 15:45
Gott sei Dank!
G]Eben ist unser geliebter Benedetto wohlbehalten in Rom gelandet...

[SM=x40799] [SM=x40799] [SM=x40799] [SM=x40799] [SM=x40799]
benedetto.fan
00venerdì 1 dicembre 2006 16:04
wie, jetzt erst???? er sollte doch schon um 14:00 ankommen, hat er noch 'nen kleinen umweg gemacht?


Jil
00venerdì 1 dicembre 2006 17:13
Benvenuto!
Oh, danke für die gute Nachricht!

Jetzt bin ich wirklich erleichtert.

[SM=x40799]

benedetto.fan
00venerdì 1 dicembre 2006 19:32

soooooo, nun können wir alle wieder ruhig schlafen [SM=g27822] und der brasilienreise entgegenfiebern. oder hat benedetto vorher noch einen trip geplant?

ich freue mich, nach all dem heckmeck die doch tatsächlich überwiegend positiven berichte und kommentare zu lesen (wer hätte das im vorfeld zu hoffen gewagt) - dass papa die herzen der türken erreicht hat, aber wie sieht es mit den gehirnen aus? damit meine ich nicht die köpfe "normalen türken" oder besser gesagt islamisten, die einfach mit dem papst nix am hut haben aber ihn akzeptieren bzw. tolerieren, sondern die radikalen muslime auch außerhalb der türkei im arabischen raum.

wenn ich mich recht erinnere, ging der protest primär von da aus - bitte korrigiert mich, falls ich falsch liege. dummerweise mußten die türken in bezug auf's "islamimage" nun quasi stellvertretend für alle muslime herhalten, weil papas ziel halt die türkei war und kein arabisches land war, wo al-quaida & co gut dafür gesorgt haben, dass die RR (regensburgrede) in ihrem sinne interpretiert wurde [SM=g27816]. dio mio, hoffentlich bekomme ich jetzt keine morddrohungen [SM=g27833] !

jedenfalls hoffe ich, dass diejenigen, die vor ein paar wochen lauthals protestiert, fahnen und papstpuppen verbrannt haben, ihr bild von benedetto wenigstens teilweise revidiert haben. und dass sie erkannt haben, dass er ihnen nichts böses will.

was mich augenblicklich regelrecht "anpestet", sind die kommentare über papas gebet, meditation, einkehr oder was es in der moschee auch immer war. was gibt es da zu wundern, wenn papa wie ein moslem betet? er wäre nicht papa, wenn er sich nicht dementsprechend zu verhalten wüßte und allah die ehre erweist, wie es nach muslimischer sitte sein soll. damit hat er sicher für eine weitere überraschung gesorgt - ob bewußt oder unbewußt spielt keine rolle - und gleichzeitg zum -zigsten mal seinen respekt für eine andere religion deutlich und unmißverständlich gezeigt. ebenso durch die türkischen eröffungs- und schlußworte oder das griechische "vater unser."


ciao

benedetto.fan





[Modificato da benedetto.fan 01/12/2006 21.36]

ingaH
00domenica 3 dicembre 2006 19:27
Türkei-Besuch
Ich finde, dass der Papst sich extrem klug verhalten hat. Einerseits hat er den Muslimen keinen Anlass gegeben, sich mal wieder beleidigt zu fühlen, sondern im Gegenteil sie eigentlich beschämt in seiner Haltung, andereseites hat keinen Zweifel daran gelassen, dass Religionsfreiheit und Toleranz die Grundlagen eines friedlichen Miteinanders sind. Es wundert mich nicht, dass die muslimische Seite bereits wieder einige Äußerungen einseitig zu ihren Gunsten interpretiert - aber ich denke, das richtete keinen ernsthaften Schaden an. Alles in allem gesehen, denke ich, dass Benedikt XVI. eine wirklich große und historisch bedeutsame Reise gemqacht hat, und dass die Früchte dieser Reise noch kommen werden.
[SM=g27824] [SM=g27824] [SM=g27824]
benevolens
00lunedì 4 dicembre 2006 19:48
Dem kann ich mich allem nur anschliessen, Inga. [SM=g27811] [SM=g27811] [SM=g27811]

Und noch ein Wort zum Gebet in der Moschee: Die Leute, die jetzt daran Anstoss nehmen (und erstaunlicherweise sind es dieses Mal ja 'konservative' Katholiken), scheinen zu vergessen, dass nach christlichem Verständnis Gott überall ist und man demnach folgerichtig auch an jedem Ort auf der Welt zu ihm beten kann. Und dass Papa gebetet und nicht bloss den muslimischen Gastgebern den Respekt erwiesen hat, daran besteht für mich kein Zweifel. Dem aufmerksamen Beobachter dürfte nämlich nicht entgangen sein, dass er dabei mit einer Hand sein Brustkreuz berührt hat. Wie auch immer, für mich war es ein ausserordentlich berührender Moment. Und wer ihn jetzt dafür kritisiert, ist genauso kleinmütig wie diejenigen, die ihn - zu Unrecht - für die Regensburger Rede verurteilt haben.

ingaH
00martedì 5 dicembre 2006 19:13
Zwei Bilder von der Türkeireise
Sorry - ich schaffe es einfach nicht, die Bilder dirket ins Forum zu setzen - leider nur die Links:
www.catholicpressphoto.com/servizi/2006-11-30-turchia/images/prevs/2006-11-30-turchia%...

www.catholicpressphoto.com/servizi/2006-11-29-TURCHIA/images/prevs/2006-11-29-TURCHIA%2...

Ich finde beide Bilder einfach schön!

[SM=x40790] [SM=x40790] [SM=x40790]
Jil
00martedì 5 dicembre 2006 19:41
Inga, die Bilder sind wirklich traumhaft schön - künstlerisch und doch natürlich. Danke.

ingaH
00giovedì 7 dicembre 2006 17:07
Türkeibesuch 2006: Benedikt XVI. zieht Bilanz
Bei der Generalaudienz gestern:

Liebe Brüder und Schwestern!

Wie es mittlerweile nach jeder Apostolischen Reise zur Gewohnheit geworden ist, möchte ich im Lauf der heutigen Generalaudienz die verschiedenen Etappen der Pilgerreise nachvollziehen, die ich von Dienstag bis Mittwoch vergangener Woche in die Türkei unternommen habe; eine Reise, die sich, wie ihr wisst, unter verschiedenen Gesichtspunkten als nicht leicht darstellte, die Gott aber von Anfang an begleitet hat und die deshalb so glücklich verwirklicht werden konnte.

Wie ich euch deshalb darum gebeten habe, sie mit eurem Gebet vorzubreiten und zu begleiten, bitte ich euch jetzt, euch mit mir zu vereinen, um dem Herrn für ihren Verlauf und ihren Abschluss zu danken. Ihm vertraue ich die Früchte an, die sich – so hoffe ich – aus ihr ergeben können, dies sowohl im Hinblick auf die Beziehungen mit unseren orthodoxen Brüdern als auch bezüglich des Dialogs mit den Muslimen. Vor allen Dingen möchte ich meinen herzlichen Dank gegenüber dem Präsidenten der Republik, dem Premierminister und den anderen Autoritäten erneuern, die mich mit so großer Höflichkeit aufgenommen und für die notwendigen Vorkehrungen gesorgt haben, damit alles auf beste Weise ablaufen konnte. Brüderlichen Dank erweise ich dann den Bischöfen der katholischen Kirche der Türkei und ihren Mitarbeitern für all das, was sie getan haben. Einen besonderen Dank richte ich an den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., der mich in seinem Haus empfangen hat, an den Armenischen Patriarchen Mesrob II., an den syro-orthodoxen Metropoliten Mor Filüksinos und an die anderen religiösen Autoritäten.

Während der ganzen Reise fühlte ich mich geistlich unterstützt von meinen verehrten Vorgängern, den Dienern Gottes Paul VI. und Johannes Paul II., die ihrerseits eine denkwürdige Reise in die Türkei unternommen haben, und vor allem vom seligen Johannes XXIII., der in den Jahren 1935 bis 1944 in diesem edlen Land päpstlicher Vertreter gewesen ist und dort ein an Zuneigung und Verehrung reiches Andenken hinterlassen hat.

In Bezug auf die Sicht der Kirche, die das II. Vatikanische Konzil vorlegt (vgl. Konstitution Lumen gentium, 14-16), könnte ich sagen, dass auch die Pastoralreisen des Papstes zur Verwirklichung seiner Sendung beitragen, die sich in „konzentrischen Kreisen“ ausdrückt: Im innersten Kreis bestärkt der Nachfolger Petri die Katholiken im Glauben, in einem mittleren begegnet er den anderen Christen und im äußersten Kreis wendet er sich an die Nicht-Christen und die gesamte Menschheit.

Der erste Tag meiner Reise in die Türkei vollzog sich im Bereich dieses dritten „Kreises“, der am weitesten ist: Ich habe den Premierminister, den Präsidenten der Republik und den Präsidenten für die religiösen Angelegenheiten getroffen und richtete dabei an letzteren meine erste Ansprache; ich habe dem Mausoleum des „Vaters des Vaterlandes“, Mustafa Kemal Atatürk, die Ehre erwiesen; ich hatte dann die Gelegenheit, vor dem diplomatischen Korps in der Apostolischen Nuntiatur von Ankara zu sprechen.

Diese intensive Reihe von Treffen bildete einen wichtigen Teil des Besuchs, dies besonders angesichts der Tatsache, dass die Türkei ein größtenteils muslimisches Land ist, das jedoch von einer Verfassung geordnet ist, die die Laizität des Staates festlegt. Es handelt sich somit hinsichtlich der großen Herausforderung, die sich heute auf weltweiter Ebene stellt, um ein beispielhaftes Land: Einerseits müssen die Wirklichkeit Gottes und die öffentliche Relevanz des religiösen Glaubens entdeckt werden, andererseits muss sichergestellt werden, dass dieser Glaube in Freiheit ausgedrückt werden kann – frei von fundamentalistischen Entartungen und fähig, jede Art von Gewalt streng zurückzuweisen. So hatte ich die günstige Gelegenheit, meine Gefühle der Wertschätzung für die Muslime und die muslimische Zivilisation zu erneuern. Gleichzeitig hatte ich Gelegenheit, auf der Wichtigkeit zu bestehen, dass Christen und Muslime sich gemeinsam für den Menschen, das Leben, den Frieden und die Gerechtigkeit einsetzen; dabei hob ich hervor, dass die Unterscheidung zwischen der zivilen und der religiösen Sphäre einen Wert darstellt und dass der Staat dem Bürger und den religiösen Gemeinschaften die wirksame Freiheit des Kultes garantieren muss.

Hinsichtlich des interreligiösen Dialogs hat es mir die göttliche Vorsehung gestattet, fast am Ende meiner Reise eine anfänglich nicht vorgesehne Geste zu verwirklichen, die sich als sehr bedeutend erwiesen hat: den Besuch in der berühmten „Blauen Moschee“ von Istanbul. Ich verharrte einige Minuten in Sammlung in jenem Ort des Gebets und wandte mich an den einzigen Herrn des Himmels und der Erde, den barmherzigen Vater der ganzen Menschheit. Mögen sich alle Gläubigen als seine Geschöpfe erkennen und Zeugnis von wahrer Brüderlichkeit geben!

Der zweite Tag brachte mich nach Ephesos, und so fand ich mich schnell im innersten „Kreis“ der Reise vor, in direktem Kontakt mit der katholischen Gemeinde. Bei Ephesos, in einer schönen Ortschaft mit dem Namen „Nachtigallenhügel“ vor der Ägäis, liegt das Heiligtum des Hauses der Maria. Es handelt sich um eine kleine Kapelle aus antiker Zeit, die um ein Häuschen herum entstanden ist. Einer sehr alten Überlieferung nach ließ es der Apostel Johannes für die Jungfrau Maria bauen, nachdem er sie mit sich nach Ephesos genommen hatte. Es war Jesus selbst gewesen, der sie einander anvertraut hatte, als er vor seinem Kreuzestod zu Maria gesagt hatte: „Frau, siehe, dein Sohn!“, und zu Johannes: „Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19,26-27).

Die archäologischen Forschungen haben gezeigt, dass dieser Ort seit unerdenklichen Zeiten ein Ort des Marienkultes ist, der auch den Muslimen nahe steht. Diese haben es sich zur Gewohnheit gemacht, dort diejenige zu verehren, die sie „Meryem Ana“ – „Mutter Maria“ – nennen. Im Garten vor dem Heiligtum feierte ich die Heilige Messe für eine Gruppe von Gläubigen, die aus der nahen Stadt Izmir und aus anderen Teilen der Türkei und auch aus dem Ausland gekommen sind. Beim „Haus der Maria“ fühlten wir uns wirklich „zu Hause“, und in diesem Klima des Friedens haben wir für den Frieden im Heiligen Land und auf der ganzen Welt gebetet. Dort wollte ich an Don Andrea Santoro erinnern, einen römischen Priester und Blutzeugen für das Evangelium in der Türkei.

Der mittlere „Kreis“, jener der ökumenischen Beziehungen, belegte den zentralen Teil dieser Reise anlässlich des Festes des heiligen Andreas am 30. November. Dieses Fest bot den idealen Kontext, um die brüderlichen Beziehungen zwischen dem Bischof von Rom und Nachfolger Petri und dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel zu festigen, einer Kirche, die der Überlieferung nach vom heiligen Apostel Andreas, dem Bruder des Simon Petrus, gegründet worden ist. In den Spuren Pauls VI., der dem Patriarchen Athenagoras begegnet war, und Johannes Pauls II., der vom Nachfolger Athenagoras, Dimitrios I., empfangen wurde, habe ich zusammen mit Seiner Heiligkeit Bartholomaios I. diesen Gestus von großem symbolischem Wert erneuert, um den gegenseitigen Einsatz für die Fortsetzung des Weges zur Wiederherstellung der vollen Einheit unter Katholiken und Orthodoxen zu bestätigen. Um diesen festen Vorsatz zu sanktionieren, habe ich zusammen mit dem Ökumenischen Patriarchen eine Gemeinsame Erklärung unterschrieben, die eine weitere Etappe auf diesem Weg bildet. Es war besonders bedeutsam, dass dieser Akt am Ende der feierlichen Liturgie zum Fest des heiligen Andreas stattfand, bei der ich anwesend war und die mit dem doppelten Segen beschlossen wurde, den der Bischof von Rom und der Patriarch von Konstantinopel erteilten – die Nachfolger der Apostel Petrus und Andreas. Auf diese Weise haben wir gezeigt, dass an der Basis einer jeden ökumenischen Anstrengung immer das Gebet und die beharrliche Anrufung des Heiligen Geistes stehen. In diesem Bereich bleibend hatte ich in Istanbul die Freude, den Patriarchen der armenisch-apostolischen Kirche, Seine Seligkeit Mesrob II., zu besuchen sowie den syro-orthodoxen Metropoliten zu treffen. In diesem Zusammenhang erinnere ich des weiteren gerne an mein Gespräch mit dem Großrabbiner der Türkei.

Mein Besuch fand unmittelbar vor der Abreise nach Rom ihren Abschluss, indem er zum innersten „Kreis“ zurückkehrte, das heißt bei der Begegnung mit der katholischen Gemeinde, die ihrer Gesamtheit in der lateinischen Heilig-Geist-Kathedrale von Istanbul dabei war. An dieser Messe waren ebenso der Ökumenische Patriarch, der armenische Patriarch, der syro-orthodoxe Metropolit und die Vertreter der protestantischen Kirchen anwesend. Kurzum: Alle Christen waren in der Verschiedenheit der Traditionen, der Riten und der Sprachen im Gebet vereint. Gestärkt vom Wort Christi, der den Gläubigen „Ströme von lebendigem Wasser“ (Joh 7,38) verheißt, und gestärkt vom Bild der in einem einzigen Leib vereinten vielen Glieder (vgl. 1 Kor 12, 12-13), haben wir die Erfahrung eines neuen Pfingsten erlebt.

Liebe Brüder und Schwestern, ich bin mit einer von Dankbarkeit an Gott erfüllten Seele hier in den Vatikan zurückgekehrt – und mit Gefühlen der aufrichtigen Zuneigung und Wertschätzung für die Einwohner der geliebten türkischen Nation, von denen ich mich angenommen und verstanden gefühlt habe. Die Sympathie und die Herzlichkeit, die sie mir trotz der unvermeidlichen Schwierigkeiten, die mein Besuch für den normalen Ablauf ihrer alltäglichen Verrichtungen mit sich brachte, entgegengebracht haben, bleiben mir in lebhafter Erinnerung; eine Erinnerung, die mich zum Gebet führt.

Gott, der allmächtige und barmherzige, möge dem türkischen Volk, seinen Regierenden und den Vertretern der verschiedenen Religionen dabei helfen, zusammen eine Zukunft des Friedens zu bauen, so dass die Türkei eine „Brücke“ der Freundschaft und der brüderlichen Zusammenarbeit zwischen West und Ost sein kann. Beten wir weiter darum, dass durch die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria der Heilige Geist diese Apostolische Reise fruchtbar werden lasse und auf der ganzen Welt die Sendung der Kirche belebe, die von Christus eingesetzt wurde, um allen Völkern das Evangelium der Wahrheit, des Friedens und der Liebe zu verkünden.

Quelle: Zenit, 6. 12. 2006
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