Briefe, Botschaften und Apostolisches Schreiben

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Kirsty1
00martedì 21 febbraio 2006 19:22
Botschaft Benedikts XVI. zum ersten Todestag von P. Luigi Guissani am 22. Februar

"Eifrigen Priesters, der verliebt war in den Menschen, weil er in Christus verliebt war"

ROM, 21. Februar 2006 (ZENIT.org).- Papst Benedikt XVI. hat P. Julián Carrón, dem Vorsitzenden des Leitungsrates der kirchlichen Bewegung "Gemeinschaft und Befreiung" ("Comunione e Liberazione"), anlässlich des ersten Todestages von Msgr Luigi Giussani folgendes Schreiben in Originalhandschrift zukommen lassen.



* * *



Hochwürdiger Don JULIÁN CARRÓN!

Aus Anlass des ersten Jahrestages des Todes von Msgr Luigi Giussani, Vater und Lehrmeister vieler junger Menschen, denen er Christus als das Zentrum ihres Daseins gezeigt hat, schließe ich mich im Geiste Ihnen und der gesamten Bewegung von "Comunione e Liberazione" an, um dem Herrn für das Geschenk eines so eifrigen Priesters, der verliebt war in den Menschen, weil er in Christus verliebt war, zu danken. Bewegt erinnere ich mich an die Trauerfeier im Dom zu Mailand, die mir noch einmal die Möglichkeit gegeben hat, die Achtung und die Wertschätzung zu fühlen, die sich im Verlauf seines fruchtbaren Daseins um seine Person gebildet und die er durch seine Lehre und sein apostolisches Werk hervorzurufen gewusst hat.

Wie ich im Verlauf der Begräbnisfeierlichkeiten Gelegenheit hatte zu unterstreichen, fielen am geschätzten Don Giussani vor allem sein unerschütterlicher Glaube an Christus und das unablässige Bemühen auf, die Reichtümer der Botschaft des Evangeliums jeder gesellschaftlichen Gruppierung näher zu bringen. Es ist die Aufgabe seiner geistigen Kinder, auf seinen Spuren weiterzugehen, seiner Lehre zu folgen und stets in Gemeinschaft mit den Bischöfen und den anderen Gliedern der Kirche zu bleiben. Dafür versichere ich Ihnen mein Gebet und bitte den Herrn, dass "Comunione e Liberazione" der Sache des Evangeliums in Freude dienen möge, indem sie das von seinem verehrten Gründer begonnene Werk weiterführt.

Mit diesem Wunsch und dieser Hoffung empfehle ich Sie, den Nachfolger Don Giussanis, Ihre Mitarbeiter, und die gesamte geistige Familie, mit deren Leitung Sie beauftragt sind, an diesem bedeutungsvollen Jahrestag dem himmlischen Beistand und der reichen Gnade Gottes, und ich erteile allen als Zeichen tiefer Zuneigung meinen besonderen Apostolischen Segen, den ich gerne auf die Angehörigen Msgr Luigi Giussanis und ebenso jene, die das lebendige Gedenken an ihn bewahren, ausweite.

Vatikan, den 2. Februar 2006

BENEDIKT PP XVI.



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Kirsty1
00venerdì 3 marzo 2006 20:19
Benedikt XVI. verteidigt die Würde von Gefängnisinsassen


ROM, 3. März 2006 (Zenit.org).- In seiner Botschaft an die Mitglieder einer Konferenz der italienischen Justiz zur Gesundheitssituation in Gefängnissen setzt sich Benedikt XVI. für die Würde von inhaftierten Straftätern ein.

In der Botschaft, die Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano im Namen des Heiligen Vaters ausstellte, unterstreicht der Papst "die Verpflichtung, die Menschenwürde jener Person zu respektieren, die das Gesetz gebrochen hat, damit sie sich weiterhin als Teil der Gesellschaft fühlt und sich dafür einsetzt, wieder in sie eingegliedert zu werden".

Anlässlich des Kongresses, der am Mittwoch in Rom stattfand, wurde auch ein Bericht über die Situation in italienischen Gefängnissen vorgestellt, aus dem hervorgeht, dass in den 207 Gefängnissen des Landes im Jahr 2005 59.523 Häftlinge festgehalten wurden, darunter 2.804 Frauen. Rund ein Drittel aller Gefängnisinsassen (19.836) stammten aus Nationen, die nicht der Europäischen Union angehören.

Unter den Häftlingen befanden sich 16.179 Drogenabhängige (27 Prozent). 11.800 oder 19,8 Prozent aller inhaftierten Straftäter litten an pathologischen Krankheiten oder an psychischen Störungen. Im vergangenen Jahr begingen in italienischen Gefängnissen 57 Menschen Selbstmord, fünf mehr
als im Jahr 2004.


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Kirsty1
00giovedì 16 marzo 2006 19:04
Der Heilige Vater dankt den Katholiken in der Ukraine für ihre Treue zu Gott und der Kirche

Grußbotschaft anlässlich des 60. Jahrestags der "Pseudosynode" von Lemberg

ROM, 16. März 2006 (ZENIT.org).- Benedikt XVI. dankt den jahrzehntelang verfolgten Katholiken in der Ukraine für ihre Treue zu Gott, zur Kirche und zum Papst.

In seiner Grußbotschaft an Lubomir Kardinal Husar, den Großerzbischof der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, erklärt der Heilige Vater, dass die mit Rom unierte Ostkirche dieses Landes trotz massiver Unterdrückung seitens des kommunistischen Staatsapparats und ungeachtet der erfolgten Zwangszusammenlegung mit der orthodoxen Kirche überlebt habe.

Zu dieser Zusammenlegung war es 1946 im Zuge der so genannten "Pseudosynode" von Lemberg gekommen, die auf Betreiben des kommunistischen Geheimdienstes hin organisiert worden war. Der 60. Jahrestag dieser "Synode", die zum Untergang der katholischen Kirche in der Ukraine hätte führen sollen, nahm Benedikt XVI. zum Anlass für sein Schreiben.

"In jenen traurigen Tagen vom März 1946 hat sich eine zu einer Pseudosynode versammelte Gruppe von Kirchenleuten das Recht angemaßt, für die gesamte Kirche zu sprechen, und hat damit die kirchliche Einheit auf das Schärfste angegriffen." Diejenigen, die dem Papst die Treue hielten, hätten in den Untergrund gehen müssen und seien ständigen Leiden ausgesetzt gewesen. Aber diese "durch Verfolgungen erprobte und gereinigt Kirche" sei nicht nur für die katholischen Ukrainer selbst, sondern auch für die Katholiken in der ganzen Welt eine Kraft der Erneuerung geworden.

Benedikt XVI. ruft dazu auf, die Erinnerung an die bitteren Ereignisse der Vergangenheit als Chance zu betrachten, die Verbundenheit mit dem Nachfolger des Apostels Petrus zu erneuern und vertiefen.

Rund 46 Prozent der 50 Millionen Ukrainer gehören der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats beziehungsweise der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats an. Die Gläubigen der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche stellen etwas mehr als 10 Prozent der Gesamtbevölkerung.

1946 wurde die "unierte" Kirche auf Geheiß Stalins im Zuge der Pseudosynode von Lemberg aufgelöst und dem Moskauer Patriarchat unterstellt. Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde sie unter Gorbatschow wieder offiziell erlaubt und anerkannt.



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Kirsty1
00domenica 26 marzo 2006 20:38
26/03/2006 12.43.50



Vatikan: Brief von Benedikt XVI. an Karzai




Gestern Abend hat der Vatikan den Brief des Papstes an den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai veröffentlicht. Der Papst betont darin die Würde des Menschen und die Gewissensfreiheit. Weiter steht im Brief, dass eine Freilassung des von der Todesstrafe bedrohten Christen Abdul Rahman eine Bereicherung für das gesamte afghanische Volk wäre.
(Ansa 26.3.2006 mg)





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Kirsty1
00mercoledì 24 maggio 2006 22:18
Publikationsdatum: 2006-05-23

Botschaft Benedikts XVI. zum 25. Jahrestag des Attentats auf den Diener Gottes Johannes Paul II.

"Möge die Botschaft von Fatima in jeder Gemeinschaft immer mehr gehört, verstanden und gelebt werden"

ROM, 23. Mai 2006 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen eine vom Heiligen Stuhl zur Verfügung gestellte deutsche Übersetzung jenes Schreibens, das Benedikt XVI. aus Anlass des 25. Jahrestags des Attentats auf seinen Vorgänger Papst Johannes Paul II. verfasst hat.

Gegenüber Kardinal Camillo Ruini, seinem Generalvikar für die Diözese Rom, brachte der Heilige Vater seine Dankbarkeit für die Organisation der Gedenkveranstaltung am Festtag Unserer lieben Frau von Fatima in Rom zum Ausdruck (vgl. ZENIT vom 15. Mai). Diese Initiative beweise, "wie stark die Gegenwart Mariens spürbar und wie lebendig die Erinnerung an den geliebten Johannes Paul II. in der Kirche und insbesondere in der christlichen Gemeinschaft von Rom ist". Alle Gläubigen forderte er dazu auf, die Botschaft von Fatima immer besser zu verstehen und nach ihr zu leben.



* * *



An den verehrten Bruder
Kardinal CAMILLO RUINI
Generalvikar für die Diözese Rom

Mit Freude schließe ich mich all denen an, die sich heute auf dem Petersplatz um die Statue der Gottesmutter von Fatima versammeln, um der Fürsprache Marias die großen Anliegen der Kirche und der Welt anzuvertrauen. 25 Jahre sind nunmehr vergangen, seitdem auf diesem Petersplatz der Diener Gottes Johannes Paul II. schwer verletzt wurde: Eine weiße Marmortafel, die vom Governatorat des Staates der Vatikanstadt genau dort, wo das Attentat geschah, in den Boden eingelassen wurde, erinnert künftig an jenes dramatische Ereignis.

Ich grüße mit Zuneigung vor allem die verehrten Mitbrüder, die Kardinäle und Bischöfe, die anwesend sind, und danke ihnen von Herzen für die Planung und Verwirklichung dieser Initiative, die beweist, wie stark die Gegenwart Mariens spürbar und wie lebendig die Erinnerung an den geliebten Johannes Paul II. in der Kirche und insbesondere in der christlichen Gemeinschaft von Rom ist.

Maria wache über die Hirten und das christliche Volk; sie leite die Schritte der Nationen, auf dass der Wille des Herrn vollkommen erfüllt werde und erbitte für alle den Frieden: Frieden in den Herzen, in den Familien und unter den Völkern. Möge die Botschaft von Fatima in jeder Gemeinschaft immer mehr gehört, verstanden und gelebt werden.

Mit diesen Empfindungen erteile ich Ihnen, verehrter Bruder, und allen Anwesenden von Herzen meinen Segen. Die Mutter Christi beschütze die Stadt Rom, die Kirche und die ganze Welt!

Aus dem Vatikan, 13. Mai 2006

BENEDICTUS PP. XVI





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Kirsty1
00mercoledì 24 maggio 2006 22:18
Publikationsdatum: 2006-05-24

Benedikt XVI. ermutigt zur Herz-Jesu-Verehrung

Brief an den Generaloberen des Jesuitenordens

ROM, 24. Mai 2006 (ZENIT.org).- Die Herz-Jesu-Verehrung ist nach Benedikt XVI. für das geistliche Leben jedes Christen von entscheidender Bedeutung.

In einem Brief an Pater Peter-Hans Kolvenbach, den Generaloberen des Jesuitenordens, bezieht sich der Heilige Vater auf die Enzyklika Haurietis aquas ("In Freude werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Erlösers") über die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu von Papst Pius XII. (15. Mai 1956), der das Herz-Jesu-Fest vor 150 Jahren eingeführt hatte.

Benedikt XVI. verfasste dieses Schreiben, das gestern, Dienstag, vom Heiligen Stuhl veröffentlicht wurde, weil die Jesuiten immer "äußerst aktiv in der Förderung dieser grundlegenden Frömmigkeitsform" gewesen seien. Die Herz-Jesu-Verehrung bestehe wesentlich in der Betrachtung der von der Lanze durchbohrten Seite Jesu, in der "der grenzenlose Erlösungswille seitens Gottes aufscheine". Deshalb dürfe diese Andachtsform nicht als etwas Vorübergehendes betrachtet werden. "Die Verehrung der Liebe Gottes, die im Zeichen des 'durchbohrten Herzens' ihren frömmigkeitsgeschichtlichen Ausdruck gefunden hat, bleibt für eine lebendige Gottesbeziehung weiterhin von entscheidender Bedeutung."

Benedikt XVI. ruft in seinem Brief dazu auf, die Liebe Christi, die am Kreuz als "Blut und Wasser" sichtbar geworden sei, kennen zu lernen und selbst zu erfahren und zu bezeugen. Die geöffnete Seite Jesu bezeichnete er als jene "Quelle", zu der man sich begeben müsse, um "wahre Kenntnis von Jesus Christus zu erhalten und seine Liebe tiefer zu erfahren".

Auf diese Weise, fährt der Heilige Vater fort, "wird es uns möglich sein, besser zu verstehen, was es heißt, in Jesus Christus die Liebe Gottes zu kennen und zu erfahren – indem wir unseren Blick unablässig auf ihn gerichtet halten, bis wir ganz aus der Erfahrung seiner Liebe heraus leben, damit wir sie dann anderen gegenüber bezeugen können.

In der Nähe des Herzens Christi lernt das menschliche Herz, den wahren und einzigen Sinn des Lebens und seiner Bestimmung zu kennen, den Wert eines echt christlichen Lebens zu verstehen, wegzukommen von gewissen Verirrungen des Herzens und die Liebe eines Kindes zu Gott und die Nächstenliebe miteinader zu vereinen."

In diesem Jahr wird das Herz-Jesu-Fest am 23. Juni begangen.





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Kirsty1
00mercoledì 31 maggio 2006 15:27
Publikationsdatum: 2006-05-30

Benedikt XVI. beglückwünscht Pater Jaime Bonet, den Gründer der Missionarischen Fraternität "Verbum Dei", zum achtzigsten Geburtstag


ROM/MADRID, 30. Mai 2006 (ZENIT.org).- Papst Benedikt XVI. hat Pater Jaime Bonet Bonet, dem Gründer der Missionarischen Fraternität Verbum Dei, einer neuen Form gottgeweihten Lebens, sowie der Bewegung Missionarische Familie Verbum Dei, seine besten Glück- und Segenswünsche zum 80. Geburtstag zukommen lassen.

Die Botschaft des Heiligen Vaters trägt das Datum vom 18. Mai und wurde von der amtierenden Präsidentin der Fraternität, Dr. Isabel Maria Fornari, während der Dankesmesse vorgelesen, die P. Jaime Bonet am 21. Mai in der Kirche des Theologischen Instituts "Verbum Dei" in der spanischen Hauptstadt Madrid feierte.

Der Papst erteilte dem Gründer aus Anlass seines 80. Geburtstags den Apostolischen Segen und erbat für ihn "die Fülle der göttlichen Gnade und den mütterlichen Schutz der Jungfrau Maria".

Der Vorgänger von Benedikt XVI., Papst Johannes Paul II., hatte die Missionarische Fraternität Verbum Dei mit ihren drei Zweigen (Missionarinnen, Priestermissionare und Eheleute) am 15. April 2000 per Dekret als "Neue Form Gottgeweihten Lebens" errichtet.

Jaime Bonet wurde in Alquería Blanca auf Mallorca (Spanien) geboren. Bereits als Seminarist organisierte er unter seinen Gefährten eine "Predigtschule" und wurde dabei von der Sorge um eine fundierte Vorbereitung für den Dienst am Wort Gottes geleitet.

Als Priester machte er sich als Prediger von geistlichen Exerzitien einen Namen. Zu Beginn der sechziger Jahre veranlasste das kontinuierliche Anwachsen jener Gruppen, die sich für auf die Verkündigung des Wortes Gottes vorbereiten wollten, P. Jaime dazu, "Apostelschulen" zu gründen. Sein Ziel war, die Jugendliche zu einem lebendigen Sauerteig in den Pfarreien heranreifen zu lassen.

1963 wurde der spanische Priester von mehreren Frauen aus dem Kreis der Evangelisationsschulen darum gebeten, eine Möglichkeit zu finden, um sich voll und ganz jener Form von Evangelisierung zu widmen, die er entwickelt hatte.

Kurz nach Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils konnten diese Frauen mit der offiziellen Unterstützung des Bischofs von Mallorca, Msgr. Jesús Enciso Viana, ab dem 17. Januar 1963 ihre Sendung des Gebets und des Dienstes am Wort (nach dem Wort aus der Apostelgeschichte 6,4: "Wir aber wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben.") als diözesane Gemeinschaft der "Missionarinnen des Wortes Gottes" antreten.

P. Bonets missionarischer Eifer lies auch junge Männer und Eheleute auf diese besondere Form apostolischen Engagements aufmerksam werden. 1969 baten schließlich die ersten Diözesanpriester um Aufnahme, und so wurden sie in die Gemeinschaft "Verbum Dei" eingegliedert (Mehr zu Leben und Spiritualität von P. Bonet in der ZENIT-Ausgabe vom 19. Mai).

Morgen, am 31. Mai 2006, wird P. Jaime Bonet sein 54. Priesterjubiläum begehen. Aus diesem Anlass wird er in der Basilika von "Santa María la Mayor" in Palma de Mallorca (Spanien) die Eucharistie feiern.

Die Missionarische Fraternität ist mit 135 Häusern in 35 Ländern vertreten. Zu ihr gehören 1.000 geweihte Mitglieder und 35.000 Mitarbeiter.




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Kirsty1
00mercoledì 31 maggio 2006 20:44

Publikationsdatum: 2006-05-31

"Werdet Architekten einer besseren Welt": Benedikt XVI. würdigt den Dienst der neuen Geistlichen Bewegungen und ruft sie zur Treue gegenüber Papst und Kirche auf

Papstbotschaft zum II. Weltkongress der kirchlichen Bewegungen und Gemeinschaften

ROM, 31. Mai 2006 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen die Botschaft, die Papst Benedikt XVI. heute Vormittag den Teilnehmern des II. Weltkongresses der kirchlichen Bewegungen und Gemeinschaften zukommen ließ. Der dreitägige Kongress, der diesen Mittwoch in Rocca di Papa bei Rom eröffnet worden ist, steht unter dem Motto "Die Schönheit, Christ zu sein, und die Freude, es anderen mitzuteilen".

In seiner Botschaft sprach der Heilige Vater den Bewegungen – "leuchtende Zeichen für die Schönheit Christi und der Kirche" – seinen Dank aus: "Ihr gehört zur lebendigen Struktur der Kirche. Sie dankt Euch für eure missionarische Anstrengung, für die Bildungstätigkeiten, die Ihr im zunehmenden Maße zugunsten der christlichen Familien ausübt, sowie für die Förderung der Berufungen zum Priestertum und zum geweihten Leben, die Ihr in Eurem Innern heranreifen lässt. Sie dankt Euch auch für die von Euch gezeigte Bereitschaft, nicht nur die operativen Weisungen des Nachfolgers Petri, sondern auch die der Bischöfe der verschiedenen Ortskirchen anzunehmen, die zusammen und in Einheit mit dem Papst Hüter der Wahrheit und der Liebe sind."

Benedikt XVI. vertraut auf den "bereitwilligen Gehorsam" der Mitglieder der verschiedenen neuen kirchlichen Bewegungen. "Die Teilnahme am Gebet der Kirche, deren Liturgie die höchste Ausdrucksform der Schönheit der Herrlichkeit Gottes und in gewisser Weise ein Sich-Offenbaren des Himmels auf Erden ist, möge Euch eine Stütze sein."



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Liebe Brüder und Schwestern!

In Erwartung der für Samstag, den 3. Juni, auf dem Petersplatz vorgesehenen Begegnung mit den Anhängern von über 100 kirchlichen Bewegungen und neuen Gemeinschaften bin ich hoch erfreut, Euch, den in Rocca di Papa zum Weltkongress versammelten Vertretern dieser kirchlichen Wirklichkeiten, mit Worten des Apostels einen herzlichen Gruß übermitteln zu dürfen: "Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes" (Röm 15,13).

In meiner Erinnerung und in meinem Herzen ist noch der vorhergehende Weltkongress der kirchlichen Bewegung lebendig, der vom 26. bis zum 29. Mai 1998 in Rom stattfand und zu dem ich in meiner damaligen Funktion als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre eingeladen wurde, mit einem Vortrag beizutragen, der sich auf den theologischen Standort der Bewegungen bezog. Der damalige Kongress erfuhr seine Krönung in der denkwürdigen Begegnung mit dem geliebten Papst Johannes Paul II. am 30. Mai 1998 auf dem Petersplatz, während derer mein Vorgänger seine Wertschätzung für die kirchlichen Bewegungen und die neuen Gemeinschaften bestätigte, die er als "Zeichen der Hoffnung" für das Wohl der Kirche und der Menschen definierte.

Im Bewusstsein des Wegs, der seit damals auf dem von der pastoralen Sorge, der Zuneigung und den Lehren Johannes Pauls II. gekennzeichneten Pfad zurückgelegt worden ist, möchte ich heute gegenüber dem Päpstliche Rat für die Laien in den Personen seines Präsidenten Erzbischof Stanislaw Rylko, des Sekretärs Erzbischof Joseph Clemens sowie ihrer Mitarbeiter meinen Glückwunsch für die wichtige und wertvolle Initiative dieses Weltkongresses zum Ausdruck bringen, dessen Thema "Die Schönheit, Christ zu sein, und die Freude, es anderen mitzuteilen", von einer meiner Aussagen in der Predigt zu Beginn meines Petrusamtes ausgeht.

Es handelt sich um ein Thema, das zum Nachdenken darüber einlädt, was das christliche Ereignis wesentlich charakterisiert: In ihm kommt uns in der Tat derjenige entgegen, der in Fleisch und Blut, sichtbar geworden in der Geschichte, den Glanz der Herrlichkeit Gottes auf die Erde gebracht hat. Auf ihn sind die Worte des Psalms 45 anzuwenden: "Du bist der Schönste von allen Menschen." Und auf ihn beziehen sich paradoxerweise auch die Worte des Propheten: "Er hatte keine schöne und edle Gestalt. So dass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm" (Jes 53,2).

In Christus treffen die Schönheit der Wahrheit und die Schönheit der Liebe aufeinander; die Liebe aber schließt, wie wir wissen, auch die Bereitschaft zum Leiden ein – eine Bereitschaft, die für diejenigen, die man liebt, bis zur Hingabe des eigenen Lebens gehen kann (vgl. Joh 15,13). Christus, der die "Schönheit aller Schönheit" ist, wie der heilige Bonaventura sagt ("Sermones dominicales" 1,7), wird im Herzen des Menschen gegenwärtig und zieht ihn hin zu seiner Berufung, die die Liebe ist. Dank dieser außerordentlichen Anziehungskraft wird die Vernunft ihrer Stumpfheit entzogen und offen für das Geheimnis. Es offenbart sich so die höchste Schönheit der barmherzigen Liebe Gottes und gleichzeitig die Schönheit des Menschen, der – als Ebenbild Gottes geschaffen und von der Gnade erneuert – zur ewigen Herrlichkeit bestimmt ist.

Im Lauf der Jahrhunderte wurde das Christentum dank der Neuheit des Lebens von Personen und Gemeinschaften weitergegeben und konnte sich auf diese Weise ausbreiten. Diese Menschen waren fähig, ein Zeugnis der Liebe, der Einheit und der Freude abzulegen, das Spuren hinterließ. Gerade diese Kraft war es, die in der Abfolge der Generationen so viele Menschen "in Bewegung" versetzte. Ist es nicht vielleicht jene Schönheit gewesen, die der Glaube auf dem Antlitz der Heiligen hinterlassen hat, die viele Männer und Frauen dazu führte, ihren Spuren zu folgen? Im Grunde gilt das auch für Euch: Durch die Gründer und Initiatoren Euerer Bewegungen und Gemeinschaften habt Ihr mit einzigartiger Klarheit das Antlitz Christi gesehen und Euch auf den Weg gemacht. Auch heute lässt Christus im Herzen vieler jenes "Komm, und folge mir nach" ertönen, das über ihr ganzes Schicksal entscheidet. Das geschieht normalerweise durch das Zeugnis dessen, der eine persönliche Erfahrung der Gegenwart Christi gemacht hat. Auf dem Antlitz und im Wort dieser "neuen Geschöpfe" werden das Licht Jesu sichtbar und seine Einladung hörbar.

Deshalb sage ich Euch, liebe Freunde der Bewegungen: Lasst diese Wirklichkeiten immer Schulen der Gemeinschaft sein; Vereinigungen, die auf dem Weg sind und in denen man lernt, aus jener Wahrheit und Liebe heraus zu leben, die uns Christus durch das Zeugnis der Apostel geoffenbart und mitgegeben hat, im Schoß der großen Familie seiner Schüler. In Eurer Seele möge immer die Mahnung Christi widerhallen: "So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen" (Mt 5,16).

Tragt das Licht Christi in jedes soziale und kulturelle Umfeld, in dem Ihr lebt. Der missionarische Eifer ist Beweis für die Radikalität der Treue zum eigenen Charisma, die immer wieder erneuert wird, und befreit von jedem müden und egoistischen Rückzug in sich selbst. Erhellt das Dunkel einer Welt, die von den widersprüchlichen Botschaften der Ideologien in Verwirrung versetzt wird! Es gibt keine Schönheit, die sich lohnte, wenn es keine Wahrheit gäbe, die man erkennen und befolgen kann; wenn die Liebe zum vorübergehenden Gefühl verkommt; wenn das Glück zu einem Blendwerk wird, das man nicht greifen kann; wenn die Freiheit zum Instinkt degradiert wird. Wie viel Übel kann die Gier nach Macht, nach Besitz und nach Lust im Leben des Menschen und der Nationen hervorrufen! Tragt das Zeugnis jener Freiheit in diese verstörte Welt, mit der uns Christus befreit hat (vgl. Gal 5,1).

Die wunderbare Verschmelzung der Liebe Gottes und der Liebe zum Nächsten macht das Leben schön und lässt die Steppe erblühen, in wir uns oftmals vorfinden. Wo die Liebe als Leidenschaft für das Leben und das Schicksal der anderen zum Ausdruck gebracht wird und auf diese Weise in die Gefühlswelt und in die Arbeit ausstrahlt und zu jener Kraft wird, dank derer eine gerechtere soziale Ordnung aufgebaut wird, dort wird eine Zivilisation errichtet, die in der Lage ist, dem Vormarsch der Barbarei entgegenzutreten. Werdet Architekten einer besseren Welt, die der "Ordo Amoris" [der "Ordnung der Liebe", Anm. d. Übers.] entspricht, in der die Schönheit des menschlichen Lebens Gestalt annimmt.

Die kirchlichen Bewegungen und die neuen Gemeinschaften sind heute ein leuchtendes Zeichen für die Schönheit Christi und der Kirche, seiner Braut. Ihr gehört zur lebendigen Struktur der Kirche. Sie dankt Euch für eure missionarische Anstrengung, für die Bildungstätigkeiten, die Ihr im zunehmenden Maße zugunsten der christlichen Familien ausübt, sowie für die Förderung der Berufungen zum Priestertum und zum geweihten Leben, die Ihr in Eurem Innern heranreifen lässt. Sie dankt Euch auch für die von Euch gezeigte Bereitschaft, nicht nur die operativen Weisungen des Nachfolgers Petri, sondern auch die der Bischöfe der verschiedenen Ortskirchen anzunehmen, die zusammen mit dem Papst in der Einheit Hüter der Wahrheit und der Liebe sind.

Ich vertraue auf Euren bereitwilligen Gehorsam. Die Errichtung des Leibes Christi unter den Menschen muss – jenseits des Beharrens auf jedem Eigenrecht – allezeit den Vorrang bekommen, einen Vorrang, über den nicht diskutiert werden kann. Die Bewegungen müssen jedes Problem in einer Gesinnung der tiefen Gemeinschaft und im Geist der Verbundenheit mit den legitimen Hirten in Angriff nehmen. Die Teilnahme am Gebet der Kirche, deren Liturgie die höchste Ausdrucksform der Schönheit der Herrlichkeit Gottes und in gewisser Weise ein Sich-Offenbaren des Himmels auf Erden ist, möge Euch eine Stütze sein.

Ich vertraue Euch der Fürsprache derjenigen an, die wir unter dem Namen "Tota pulchra" anrufen, der "ganz Schönen" – ein Schönheitsideal, das die Künstler in ihren Werken immer zu reproduzieren versuchten; die "mit der Sonne bekleidete Frau" (Offb 12,1), in der sich die menschliche Schönheit mit der Schönheit Gottes verbindet. Mit diesen Gefühlen übermittle ich allen als Pfand meiner steten Zuneigung einen besonderen Apostolischen Segen.

Gegeben im Vatikan, am 22. Mai 2006

[ZENIT-Übersetzung aus dem Italienischen; © Copyright 2006 – Libreria Editrice Vaticana]




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Kirsty1
00venerdì 2 giugno 2006 18:19
Publikationsdatum: 2006-06-02

"Nächstenliebe, Seele der Mission": Botschaft Benedikts XVI. zum Weltmissionssonntag 2006

Alle Christen sind aufgerufen, "Quelle des lebendigen Wassers" zu sein

ROM, 2. Juni 2006 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen die heute, Freitag, vom Heiligen Stuhl veröffentlichte Botschaft des Heiligen Vaters zum Weltmissionssonntag 2006, der am 22.Oktober zum 80. Mal begangen wird.

Benedikt XVI. erinnert in seinem Schreiben alle Gläubigen daran, dass die Liebe Gottes das "Herz der Erfahrung und der Verkündigung des Evangeliums" ausmache, und er bekräftigt, dass die Weitergabe dieser Liebe – die Mission – "für alle Glaubenden eine unumgängliche und permanente Pflicht ist".

Um das neue Gebot der Liebe Christi wirklich leben zu können, müsse man an erster Stelle Gott selbst aus ganzem Herzen lieben: "Wenn wir also wie Gott lieben wollen, dann müssen wir in ihm und durch ihn leben." In diesem Sinn sei der wahre Missionar derjenige, der Gott von Herzen liebe und "auch das Leben für ihn hinzugeben" bereit sei.

"Wie viele Priester, Ordensleute und Laien haben auch in unserer Zeit durch das Martyrium das größte Zeugnis der Liebe für ihn abgelegt! Missionar sein bedeutet, sich wie der Gute Samariter über die Bedürfnisse aller und insbesondere der Ärmsten und Bedürftigsten hinabzubeugen, "denn wer mit dem Herzen Christi liebt, der strebt nicht nach eigenen Interessen, sondern allein nach der Herrlichkeit des Vaters und dem Wohl der Mitmenschen. Hier liegt das Geheimnis der apostolischen Fruchtbarkeit der Missionstätigkeit."



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Liebe Brüder und Schwestern!

1. Der Sonntag der Weltmission, den wir dieses Jahr am 22. Oktober feiern, gibt uns Gelegenheit, uns mit dem Thema "Nächstenliebe, Seele der Mission" zu befassen. Die Mission, die sich nicht an der Nächstenliebe ausrichtet, die nicht aus einem tiefen Akt der göttlichen Liebe hervorgeht, läuft Gefahr, sich auf eine rein philanthropische und soziale Aktivität zu beschränken. Die Liebe Gottes zu jedem Menschen ist in der Tat das Herz der Erfahrung und der Verkündigung des Evangeliums; und alle, die sie annehmen, werden wiederum ihrerseits zu Zeugen. Die Liebe Gottes, die der Welt das Leben schenkt, ist die Liebe, die uns durch Jesus, dem Wort des Heils und dem vollkommenen Abbild der Barmherzigkeit des himmlischen Vaters, geschenkt wurde.

Die Heilsbotschaft könnte deshalb auch mit den Worten des Evangelisten Johannes zusammengefasst werden: "Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben" (1 Joh 4,9). Den Auftrag der Verkündigung dieser Liebe vertraute Jesus nach seiner Auferstehung den Aposteln an, und die Apostel, die in ihrem Inneren am Pfingstfest durch die Kraft des Heiligen Geistes verwandelt wurden, begannen, vom gestorbenen und auferstandenen Herrn Zeugnis abzulegen. Seither setzt die Kirche dieselbe Mission fort, die für alle Glaubenden eine unumgängliche und permanente Pflicht ist.

2. Jede christliche Gemeinde ist also berufen, Gott, der die Liebe ist, bekannt zu machen. Auf dieses grundlegende Geheimnis unseres Glaubens wollte ich auch in meiner Enzyklika Deus caritas est eingehen. Mit seiner Liebe tränkt Gott die gesamte Schöpfung und die ganze Menschheitsgeschichte.

Am Anfang erschuf der Schöpfer den Menschen als Frucht des liebenden Handelns. Die Sünde trübte später in ihm dieses göttliche Abbild. Vom Bösen irregeführt, hielten sich Adam und Eva nicht an die Beziehung des Vertrauens zu ihrem Herrn, sondern ließen sich vom Bösen versuchen, das ihnen den Verdacht einflößte, dass es sich bei ihm um einen Rivalen handelte, der ihre Freiheit einschränken wollte. So zogen sie der bedingungslosen Liebe Gottes sich selbst vor und waren überzeugt, dass sie auf diese Weise nach eigenem Ermessen handeln konnten. Die Folge war, dass sie ihr ursprüngliches Glück verloren und die Bitterkeit der Trauer der Sünden und des Todes erfahren mussten. Gott ließ sie jedoch nicht im Stich, sondern versprach ihnen und ihren Nachkommen das Heil, indem er das Kommen seines einzigen Sohnes Jesus ankündigte, der – als die Zeit gekommen war – seine väterliche Liebe offenbaren sollte; eine Liebe, die jedes menschliche Geschöpf von der Sklaverei des Bösen und des Todes erlösen sollte.

In Christus wurde uns somit das unsterbliche Leben, das Leben der Dreifaltigkeit, verkündet. Dank Christi, des Guten Hirten, der das verlorene Schaf nicht alleine lässt, ist es den Menschen aller Zeiten möglich, in die Gemeinschaft mit Gott, dem barmherzigen Vater, einzutreten, der auch bereit ist, den verlorenen Sohn wieder bei sich aufzunehmen.

Das Zeichen dieser Liebe ist überraschenderweise das Kreuz. "In seinem Tod am Kreuz", schrieb ich in meiner Enzyklika Deus caritas est, "vollzieht sich jene Wende Gottes gegen sich selbst, in der er sich verschenkt, um den Menschen wieder aufzuheben und zu retten – Liebe in ihrer radikalsten Form… Dort kann diese Wahrheit angeschaut werden. Und von dort her ist nun zu definieren, was Liebe ist. Von diesem Blick her findet der Christ den Weg seines Lebens und Liebens" (12).

3. Am Abend vor seiner Passion hat Jesus den im Abendmahlsaal zum Paschamahl versammelten Jüngern als Testament das "neue Gebot der Liebe" – das "mandatum novum" –hinterlassen: "Liebet einander!" (Joh 15,17). Die brüderliche Liebe, um die der Herr seine "Freunde" bittet, hat ihren Ursprung in der väterlichen Liebe Gottes. So schreibt der Apostel Johannes: "Jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott" (1 Joh 4,7).

Wenn wir also wie Gott lieben wollen, dann müssen wir in ihm und durch ihn leben. Gott ist die erste "Wohnung" des Menschen, und nur in dem, der in ihm wohnt, brennt das Feuer der göttlichen Liebe, die in der Lage ist, die Welt zu "entflammen". Ist nicht gerade dies die Sendung der Kirche zu jeder Zeit? Damit ist es nicht schwer zu verstehen, dass das echte missionarische Engagement – das Hauptanliegen der kirchlichen Gemeinschaft – mit der Treue zur göttlichen Liebe zusammenhängt und dies für jeden einzelnen Christen, für jede Gemeinde, für alle Ortskichen und das ganze Gottesvolk gilt.

Gerade aus dem Bewusstsein dieser gemeinsamen Sendung heraus erwächst die Kraft der hochherzigen Bereitschaft der Jünger Christi, Werke der menschlichen und geistlichen Förderung zu verwirklichen, die – wie der geliebte Papst Johannes Paul II. in seiner Enzyklika Redemptoris missio schrieb – Zeugnis ablegen "für die Seele jeglicher missionarischen Aktivität: die Liebe, die Beweggrund der Mission ist und bleibt und zugleich das einzige Kriterium, nach dem zu handeln oder zu unterlassen, zu ändern oder zu bewahren ist. Sie ist das Prinzip, das alles Handeln leitet, und das Ziel, auf das es sich ausrichten muss. Was mit Blick auf die Liebe oder inspiriert von ihr geschieht ist, nie zu gering und immer gut" (60).

Missionare sein bedeutet also, Gott von ganzem Herzen zu lieben und, wenn nötig, auch das Leben für ihn hinzugeben. Wie viele Priester, Ordensleute und Laien haben auch in unserer Zeit durch das Martyrium das größte Zeugnis der Liebe für ihn abgelegt! Missionar sein bedeutet, sich wie der Gute Samariter über die Bedürfnisse aller und insbesondere der Ärmsten und Bedürftigsten hinabzubeugen, "denn wer mit dem Herzen Christi liebt, der strebt nicht nach eigenen Interessen, sondern allein nach der Herrlichkeit des Vaters und dem Wohl der Mitmenschen. Hier liegt das Geheimnis der apostolischen Fruchtbarkeit der Missionstätigkeit, die Grenzen und Kulturen überschreitet, zu den Völkern gelangt und sich bis an die äußersten Grenzen der Erde verbreitet.

4. Liebe Brüder und Schwestern, der Sonntag der Weltmission soll eine nützliche Gelegenheit sein, mehr und mehr zu verstehen, dass das Zeugnis der Liebe die Seele der Mission ist, die alle betrifft. Der Dienst am Evangelium darf in der Tat nicht als einsames Abenteuer betrachtet werden, sondern als gemeinsames Engagement jeder Gemeinde. Neben denjenigen, die an den Grenzen der Mission an vorderster Front tätig sind – und ich denke dabei mit Dankbarkeit an die Missionare und Missionarinnen – nehmen viele andere – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – durch ihr Gebet und die Zusammenarbeit auf unterschiedliche Weise an der Verbreitung des Reiches Gottes auf Erden teil. Ich wünsche mir, dass dieses gemeinsame Handeln durch das Mitwirken aller immer größer wird.

Ich möchte diese Gelegenheit auch nutzen, um der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und den Päpstlichen Missionswerken zu danken, die mit Hingabe die Anstrengungen koordinieren, die in aller Welt zur Unterstützung der Tätigkeit jener unternommen werden, die an vorderster Front in der Mission tätig sind. Die Jungfrau Maria, die mit ihrer Gegenwart unter dem Kreuz und ihrem Gebet im Abendmahlssaal aktiv an den Ursprüngen der kirchlichen Sendung teilnahm, möge ihr Handeln unterstützen und den Christgläubigen helfen, immer mehr der wahren Liebe fähig zu sein, um in einer Welt, die nach Spiritualität dürstet, Quelle des lebendigen Wassers zu sein. Dies wünsche ich mir von Herzen und erteile allen meinen Segen.

Aus dem Vatikan, am 29. April 2006

BENEDICTUS PP XVI

[Von der Nachrichtenagentur "Fides" der Kongregation für die Evangelisierung der Völker zur Verfügung gestellte Übersetzung des italienischen Originals; © Copyright 2006 – Libreria Editrice Vaticana]



www.zenit.org/german/
Kirsty1
00martedì 6 giugno 2006 13:39
06. Juni 2006 11:01



Der Papst schreibt Bischof Krenn



In der Festschrift zum 70. Geburtstag des abgesetzten Bischofs von St. Pölten wurde ein persönlicher Brief von Papst Benedikt XVI. an den inzwischen schwerkranken Prälaten veröffentlicht.(kreuz.net, St. Pölten) Das päpstliche Schreiben an Bischof Kurt Krenn trägt das Datum des 18. Juni 2005 – kurz vor dem 69. Geburtstag des Jubilars und ein gutes halbes Jahr nach seinem erzwungenen Rücktritt.

Der Text ist in der Festschrift abgedruckt, die zum 70. Geburtstag des ehemaligen Bischofs von St. Pölten am 28. Juni erscheinen wird.

„Es geschieht nicht alle Tage, daß ein Privatbrief eines regierenden Papstes veröffentlicht wird und mit dessen ausdrücklicher Zustimmung auch veröffentlicht werden darf“ – freuen sich die Herausgeber der Festschrift.

Es handle sich um ein Trostschreiben, das der Heilige Vater an den leidgeprüften Bischof richtete:

„Lieber Mitbruder! Wie ich höre, leidest Du an Leib und Seele. So liegt es mir am Herzen, Dir ein Zeichen meiner Nähe zukommen zu lassen.“

Seit langem bete er jeden Tag für Bischof Krenn, schreibt der Papst in seinem Brief. In Zukunft werde er seine betende Nähe noch verstärken:

„Ich will den Herrn bitten, daß er Deine Gesundheit wieder aufrichtet und daß er Dich den Trost seiner Nähe fühlen läßt.“

Der Papst verspricht, dafür zu beten, daß Bischof Krenn inne werde, wie der Herr ihm gerade in den Leiden des Leibes und der Seele nahe ist.

Denn schließlich habe Christus nicht durch seine Worte und Taten, sondern durch seine Leiden erlöst:

„In der Nähe des Ölbergs hat er alles Böse dieser Welt, den ganzen Abgrund der Sünde und Not des Menschen vor sich gesehen, dies alles in seiner Seele durchlitten und so überwunden.“

Der Papst versichert dem kranken Bischof, daß er tief von der Liebe Christi umfangen sei und im Annehmen seiner Leiden ergänzen könne, was an den Leiden Christi noch fehle, wenn ihn der Herr mit auf den Ölberg nehme:

„Ich bete sehr darum, daß Dir in allen Mühsalen diese wunderbare Gewißheit aufgeht und Du – wie St. Paulus – mitten im Schmerz Dich freuen kannst ob der besonderen Art der Nähe des Herrn.“

Abschließend sendet der Heilige Vater seinen Apostolischen Segen und verbleibt „in alter Verbundenheit“.





www.kreuz.net/
Kirsty1
00martedì 13 giugno 2006 17:53
- 13. Juni 2006, 15:08


'Wie ich höre, leidest Du an Leib und Seele'


KATH.NET dokumentiert das Schreiben von Papst Benedikt XVI. an Bischof Kurt Krenn für eine Festschrift zum 70. Geburtstag - Papst: "Seit langem bete ich jeden Tag für Dich, und ich werde nun diese meine betende Nähe zu Dir noch verstärken."

St. Pölten (www.kath.net)
KATH.NET dokumentiert ein Schreiben von Papst Benedikt XVI. an den St. Pöltner Altbischof Kurt Krenn, das in wenigen Tagen in der Festschrift "Der Wahrheit verpflichtet" erscheint. Anlass für die Festschrift ist der 70. Geburtstag von Bischof Kurt Krenn.

Das Schreiben im Wortlaut:

Lieber Mitbruder!

Wie ich höre, leidest Du an Leib und Seele. So liegt es mir am Herzen, Dir ein Zeichen meiner Nähe zukommen zu lassen. Seit langem bete ich jeden Tag für Dich, und ich werde nun diese meine betende Nähe zu Dir noch verstärken. Ich will den Herrn bitten, daß er Deine Gesundheit wieder aufrichtet und daß er Dich den Trost seiner Nähe fühlen läßt. Ich will ihn bitten, daß Du inne wirst, wie er Dir gerade in den Leiden des Leibes und der Seele nahe ist. Unser Herr hat uns letztlich nicht durch seine Worte und Taten, sondern durch seine Leiden erlöst. In der Nacht des Ölbergs hat er alles Böse dieser Welt, den ganzen Abgrund der Sünde und Not des Menschen vor sich gesehen, dies alles in seiner Seele durchlitten und so überwunden. Wenn der Herr Dich nun gleichsam mit auf den Ölberg nimmt, dann sollst Du doch wissen, daß Du gerade so ganz tief von seiner Liebe umfangen bist und im Annehmen Deiner Leiden ergänzen helfen darfst, was an den Leiden Christi noch fehlt (Kol 1,24). Ich bete sehr darum, daß Dir in allen Mühsalen diese wunderbare Gewißheit aufgeht und Du - wie St. Paulus - mitten im Schmerz Dich freuen kannst ob der besonderen Art der Nähe des Herrn.

Von Herzen sende ich Dir meinen Apostolischen Segen. In alter Verbundenheit. Dein Papst Benedikt XVI. Vatikanstadt, 18. 6. 2005





www.kath.net/detail.php?id=13934
Kirsty1
00venerdì 23 giugno 2006 17:25
Vatikan: Papst schreibt Brief an Gläubige Genuas



Papst Benedikt XVI. hat angekündigt, bald einen neuen Erzbischof für Genua zu ernennen. Dies schreibt das Kirchenoberhaupt selbst in einem Brief an die Gläubigen der norditalienischen Stadt. Den bisherigen Oberhirten Genuas, Kardinal Tarcisio Bertone, hatte der Papst gestern zum Kardinalstaatssekretär ernannt. In dem Brief, der das gestrige Datum trägt, dankte der Papst den Genuesern für ihre „treue und gehorsame Großzügigkeit“ gegenüber dem Heiligen Stuhl. „Ich weiß, dass ich Kardinal Bertone ein großes Opfer abverlange; ich weiß aber auch, dass euer Opfer als ihm anvertraute Gläubige nicht geringer ist“.
(rv 23.06.06 gs)






www.oecumene.radiovatican.../index.asp
Kirsty1
00martedì 27 giugno 2006 17:04
Publikationsdatum: 2006-06-27

Warum der Erzbischof von Genua (Italien) Staatssekretär wird: Briefe von Papst Benedikt XVI. und Kardinal Tarcisio Bertone an die Gläubigen in Genua

"Ich bitte den Herrn, treu sein und den Papst in dieser verheißungsvollen Zeit der Neuevangelisierung begleiten zu können"

ROM, 27. Juni 2006 (ZENIT.org).- Am 15. September wird der Heilige Vater den bisherigen Erzbischof von Genua (Italien), Kardinal Tarcisio Bertone, offiziell zum Nachfolger von Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano ernennen.

In einem Schreiben an die Gläubigen der Erzdiözese Genua erklärte Benedikt XVI., warum er sich für Kardinal Bertone entschieden hat.

Im zweiten Schreiben, dass wir an dieser Stelle veröffentlichen, geht Kardinal Bertone auf seine Ernennung ein und fordert die ihm anvertrauten Gläubigen dazu auf, ein intensives Gebetsleben zu führen und den Nachfolger des Apostels Petrus zu unterstützen.



* * *



Liebe Gläubige in Genua,
Friede und Apostolischer Segen!

Ich schreibe Euch anlässlich der Bekanntgabe der Ernennung Eures Erzbischofs zum neuen Staatssekretär.

In den letzten drei Jahren, in denen er die Kirche in Genua geleitet hat, habt Ihr die Talente und Qualitäten zu schätzen gelernt, die ihn zu einem treuen Hirten machen, der die pastorale Sorge und die lehramtliche Ausbildung miteinander zu verbinden weiß.

Genau diese Charakteristiken haben mich – zusammen mit der gegenseitigen Kenntnis und dem Vertrauen, die während der Jahre des gemeinsamen Dienstes in der Glaubenskongregation gereift sind – dazu veranlasst, ihn für den hohen und schwierigen Dienst an der Weltkirche beim Heiligen Stuhl auszuwählen.

Ich weiß, dass ich Kardinal Bertone um ein großes Opfer gebeten haben; ich weiß, dass das Opfer der Gläubigen, die seiner Sorge in Genua anvertraut sind, nicht geringer ist. Aber ich bin mir sicher, dass seine Zuneigung und sein Gebet für Eure Gemeinschaft "ad Petri sedem" ["vor den Stuhl Petri", Anm. d. Übers.] getragen werden. Die Geschichte Eurer Diözese zeichnet sich durch eine großherzige Treue zum Stellvertreter Christi aus, auf die ich mich – auch aufgrund des Namens, den ich für die Ausübung des Petrusamts gewählt habe – berufe: Es handelt sich um den Namen des letzten genuesischen Papstes, der der "Madonna della Guardia" ["wachenden Madonna", Anm. d. Übers] sehr ergeben war. Ihr vertraue ich diese schwierige, aber gnadenreiche Übergangszeit an, denn bei denen, die Gott lieben, führt er stets alles zum Guten (vgl. Röm 8,2 .

Eben wegen Eurer treuen und gehorsamen Großherzigkeit werde ich mich anschicken, so bald wie möglich den neuen Nachfolger auf den Stuhl des Heiligen Syrus zu ernennen.

Ich bitte Euch darum, dass Ihr Euch mit mir im Gebet zum Heiligen Geist verbindet, damit er uns in dieser Entscheidung helfe, und ich versichere Euch meines Gedenkens und meines Apostolischen Segens im Gebet um alle Realitäten der Kirche in Genua: für die Hirten, die Gottgeweihten, die Familien, die Jugendlichen, die Kranken.

Vatikanstadt, den 22. Juni 2006

BENEDICTUS PP. XVI

[ZENIT-Übersetzung des italienischen Originals; © Copyright 2006 – Libreria Editrice Vaticana]


* * *



Genua, am Gedenktag der Heiligen John Fisher und Thomas Morus, den 22 Juni 2006

Liebe Mitarbeiter, liebe Gläubige!

Uns ist der Wille des Heiligen Vaters mitgeteilt worden, mich als Staatssekretär wieder bei sich in Rom zu haben, um "dem Papst unmittelbar bei der Ausübung seines höchsten Amtes" zu helfen, wie es in Art. 39 der Apostolischen Konstitution Pastor Bonus (pdf-Format) von Johannes Paul II. heißt.

Das stellt für mich, der ich in so vielen pastoralen und kulturellen Aktivitäten der Kirche in Genua eingebunden bin, eine kopernikanische Wende dar.

Als Salesianer und als Mann der Kirche bin ich aber an Gehorsam gewöhnt.

Von meinen Studium und dem Leben der Universität, das mich begeisterte und an das ich mich sehnsüchtig erinnere, bin ich in die Erzdiözese Vercelli gesandt worden. Nach lediglich vier Jahren bin ich am 23. Mai 1995 von Kardinal Angelo Sodano wieder nach Rom berufen worden, um Papst Johannes Paul II. in der Kongregation für die Glaubenslehre zu dienen.

Plötzlich und unerwartet wurde ich dann nach Genua geführt: Ich habe diese Kirche lieben gelernt und hier über drei Jahre lang Herz und Mühe eingesetzt, wie der wöchentliche Terminkalender des Erzbischofs bezeugt. Jetzt werde ich nach Rom berufen. Wie sonst auch, bin ich gehorsam und danke Papst Benedikt für das Vertrauen, das er in seinen ehemaligen Mitarbeiter legt.

Ich bitte den Herrn, treu sein und den Papst in dieser verheißungsvollen Zeit der Neuevangelisierung begleiten zu können.

Es ist nun nicht der Augenblick, um von meinem bischöflichen Dienst in Genua Rechenschaft abzulegen oder mich zu verabschieden: Es wird andere Wege geben, um einander im Lauf des Sommers zu begegnen. Ich vertraue meine Zukunft der "Madonna della Guardia" an, die auch vom Zeitschriftenstand der vatikanischen Gärten her über mir wachen wird.

Euch alle und die geliebten Gläubigen bitte ich um brüderliches Verständnis, kindlichen Beistand gegenüber dem Heiligen Vater und stürmisches Gebet.

Tarcisio Card. Bertone
Erzbischof von Genua

[ZENIT-Übersetzung des italienischen Originals; © Copyright 2006 – Libreria Editrice Vaticana]




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